Die Schweiz hat ein turbulentes Wochenende hinter sich. Seit Freitag pfiff es immer wieder um die Häuserecken. Vor allem aber schneite es im Gotthardgebiet einmal mehr in rauen Mengen. Gemessen werden verbreitet rekordverdächtige Schneehöhen.
Die Alpenregion präsentiert sich derzeit tief verschneit. Zu den kräftigen Schneefällen von Freitag und Samstag sind in der Nacht auf Sonntag weitere Zentimeter dazugekommen. Das Institut für Schnee- und Lawinenforschung in Davos (SLF) warnt deshalb vor erheblicher bis grosser Lawinengefahr.
Im urnerischen Urserental fiel übers Wochenende knapp ein Meter Schnee – zusätzlich zu den riesigen Schneemengen, die der Himmel schon über Neujahr hingeworfen hatte. Auf der Walliserseite des Furkapasses beträgt die Schneehöhe beeindruckende 3 Meter 93 – gemessen in Oberwald Mällige auf 2200 Metern Höhe im Goms.
In Ulrichen am Fuss des Nufenenpasses auf lediglich 1350 Metern über Meer sind die zwei Meter Schnee ebenfalls rekordverdächtig, wie Marianne Giroud von MeteoSchweiz auf Anfrage erklärte. Überhaupt seien die Schneemengen im Gotthardgebiet vielerorts wahrscheinlich so gross wie noch nie.
517 Zentimeter Schnee am Sustenpass
Auf der Grimsel zwischen dem Berner Oberland und dem Wallis liegen fast drei Meter Schnee. Beeindruckend sind auch die Messdaten aus dem Gadmertal auf der Berner Seite des Sustenpasses, wo auf der Gschletteregg auf 2060 Metern über Meer am Sonntagmittag 5 Meter 17 Zentimeter Schnee lagen.
Vom Genfersee bis nach Liechtenstein liegt in den Alpen in der Zwischenzeit überdurchschnittlich viel Schnee, wie der SLF-Webseite zu entnehmen ist. Von Malbun im Fürstentum Liechtenstein bis nach Klosters GR liegen teilweise bis zu drei Mal mehr Schnee als im langjährigen Durchschnitt.
Vielerorts türmt sich der Schnee über doppelt so hoch wie im langjährigen Durchschnitt. Der Schweizer Schneehöhenrekord von 8 Meter 16 im April 1999 auf dem Säntis wurde allerdings noch nicht gebrochen.
Im Tessin hingegen schlägt das Pendel in die andere Richtung: Auf der Gotthardsüdseite hat es gemäss SLF „stark unterdurchschnittlich“ geschneit – es liegen weitverbreitet nur 30 bis 60 Prozent der üblichen Schneemengen.