In den katholischen Kantonen sind die Narren los

Die katholischen Kantone sind seit Donnerstag im Fasnachtsfieber. In Luzern begann pünktlich und wie gewohnt am frühen Schmutzigen Donnerstagmorgen der jährliche Ausnahmezustand. Am Nachmittag sahen sich in Luzern gegen 20’000 Menschen den Fritschi-Umzug an.

Bundespräsident Ueli Maurer nimmt auch in Luzern den Gripen unter die Lupe (Bild: sda)

Die katholischen Kantone sind seit Donnerstag im Fasnachtsfieber. In Luzern begann pünktlich und wie gewohnt am frühen Schmutzigen Donnerstagmorgen der jährliche Ausnahmezustand. Am Nachmittag sahen sich in Luzern gegen 20’000 Menschen den Fritschi-Umzug an.

Hartnäckig waren sie, die bösen Wintergeister. Am ersten Fasnachtstag liessen sie sich nämlich noch kein bisschen vertreiben. Im Gegenteil: Kalt war’s und Schneeflocken tanzten in der morgendlichen Dunkelheit, als um 5 Uhr in der Früh die Luzerner Fasnacht mit dem Urknall eröffnet wurde.

Die Guggenmusigen hauten auf die Pauken und sorgten dafür, dass sich die knapp 10’000 Frühaufsteher im Nu vom Fasnachtsfieber anstecken liessen. Für viele brachen die „schönsten Tage des Jahres“ an. Sie hüpften und klatschten und bejubelten das beim Schweizerhofquai eintreffende Oberhaupt Bruder Fritschi und dessen Gefolge.

Ueli Maurer und der Gripen

Am Nachmittag punkt 14 Uhr startete der grosse Umzug der Safran-Zunft. Beliebtestes Sujet war unbestritten Bundespräsident Ueli Maurer mit dem Kampfjet Gripen.

Die Guggenmusik Bueri-Chessler wählte „Gripility – Jet Sharing“ zum Motto. Und die Maskenliebhaber-Gesellschaft der Stadt Luzern machte Maurer zum „Gripen-Knächt“. An den Kosten würden sich die Schweden freuen, verkündeten die Fasnächtler. „Bald chasch die Jet auch im IKEA poschte!“

Auch in den Kantonen Solothurn, St. Gallen, Tessin und Wallis grassiert seit Donnerstag das Fasnachtsfieber. In der Stadt Solothurn begann die Austreibung des Winters am frühen Morgen auf dem Friedhofplatz mit der traditionellen Chesslete.

Die meisten der vielen hundert Fasnächtler trugen dem Brauch gemäss Nachthemd, Zipfelmütze und ein rotes Halstuch. Das Motto der Solothurner Fasnacht 2013 lautet „chli chüderle“. Weitere Höhepunkte der Fasnacht in Honolulu, wie Solothurn in den närrischen Tagen genannt wird, sind die Umzüge am Sonntag und am Dienstag mit fast 40 Gruppen und über 1000 Mitwirkenden.

Pauken, Posaunen, Konfetti, „Pflotsch“

Schräge Töne, fantasievolle Guggen-Kostüme und ein Gemisch aus Schneeflocken und Konfetti prägen seit Donnerstagmorgen auch das Bild in der St. Galler Innenstadt. Fasnächtler und Musikanten bliesen um Punkt 6 Uhr zum traditionellen „Agugge“ beim Marktplatz.

Pauken, Posaunen, Trompeten und Schneepflüge lärmten im frühmorgendlichen Schneetreiben um die Wette. Rund 30 Formationen machen bis Dienstag Gassen und Plätze unsicher, erheitern die Passanten und strapazieren die Trommelfelle. „Musiziert“ wird auf speziell gezimmerten Freiluftbühnen und an „Hot-Spots“.

Höhepunkt in St. Gallen ist der „Föbü-Verschuss“ am Samstagabend. Dann wird der 40. Ehren-Födlebürger (Föbü) mit einer monströsen Konfetti-Kanone in den Fasnachtshimmel befördert. Wer neuer „Föbü“ wird, ist wie immer ein gut gehütetes Geheimnis. Diesmal soll es eine „Födlebürgerin“ sein.

„König Rabadan“ hat den Schlüssel

In Bellinzona begann mit der symbolischen Schlüsselübergabe an „König Rabadan“ die 150. Ausgabe des grössten Karnevalsfests im Tessin. Rund 170’000 Besucher aus der Südschweiz und aus Norditalien pilgern alljährlich an sechs Tagen in die Kantonshauptstadt.

In Sitten sollte der Startschuss zur Fasnacht um 19 Uhr mit einem Guggenmusik-Konzert fallen. Danach sollte die Stadtregierung dem Karnevalsmeister den Schlüssel für die Stadt übergeben. Die Sittener Fasnacht steht dieses Jahr unter dem Motto „Monster in Sion“.

Bereits am Donnerstagnachmittag brach in Monthey VS die Fasnacht an. Eröffnet wurde sie mit dem Umzug der Kinder aus dem Behinderten-Therapiezentrum Castalie. Der Karneval in Monthey ist einer der grössten in der Schweiz überhaupt und wird gar noch mehr Menschen als in Sitten in seinen Bann ziehen.

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