In der fünfköpfigen Koalitionsregierung des Fürstentums Liechtenstein bahnt sich ein Umbruch an. Regierungschef Klaus Tschütscher tritt nach den Parlamentswahlen im nächsten Frühjahr ab, wie seine Partei am Mittwoch bekanntgab.
Mit Tschütscher verlassen Renate Müssner und Hugo Quaderer die Regierung nach den Landtagswahlen, die im Februar nächsten Jahres stattfinden. Sowohl der Regierungschef wie die beiden anderen zurücktretenden Regierungsmitglieder gehören der Vaterländischen Union (VU) an, die nun neue Kandidatinnen und Kandidaten für die Regierung suchen muss.
Die abtretenden VU-Regierungsmitglieder bilden mit dem stellvertretenden Regierungschef Martin Meyer und Regierungsrätin Aurelia Frick von der Fortschrittlichen Bürgerpartei (FBP) seit März 2009 die fünfköpfige Koalitionsregierung des Fürstentums.
Lebensplanung geht in andere Richtung
Regierungschef Klaus Tschütscher und Regierungsrat Hugo Quaderer sind seit 2005 Mitglieder der Exekutive. Beide Politiker erachteten in ihrer Lebensplanung den Zeitpunkt für gekommen, aus der Regierung auszuscheiden und sich neuen Aufgaben zuzuwenden, heisst es in der Mitteilung der VU.
VU-Regierungsrätin Renate Müssner, die seit 2009 Gesundheitsministerin ist, hatte die Öffentlichkeit schon am Dienstag informiert, dass sie nach den Parlamentswahlen nicht mehr als Regierungsrätin kandidiert werde. Die Exekutive des Fürstentums wird nach den Wahlen jeweils von der neuen Legislative gewählt.
Noch unklar ist, ob die FBP-Regierungsmitglieder wieder kandidieren werden. Von Ausnahmen abgesehen, bildeten in den letzten Jahrzehnten die beiden bürgerlich ausgerichteten Grossparteien VU und FBP die Regierungsmannschaft in Vaduz.
Jene Partei, welche in Liechtenstein die Parlamentswahlen gewonnen hat, kann den Regierungschef und zwei Regierungsmitglieder stellen, die schwächere Partei den stellvertretenden Regierungschef und ein Regierungsmitglied.