In der Schweiz ist zurzeit kein AKW am Netz

In der Nacht auf Montag ist das Kernkraftwerk Gösgen vom Netz gegangen. Grund dafür ist laut den Betreibern die Ursachenabklärung und Reparatur einer Dampfleckage im nicht nuklearen Turbinenkreislauf. Diese Störung habe keine Auswirkungen auf die Umwelt gehabt. Gösgen lief momentan als einziges AKW, damit produziert die Schweiz nun keinen Atom-Strom mehr.

Produziert vorübergehend keinen Strom mehr: Das AKW Gösgen wird für Reparaturarbeiten vom Netz genommen. (Archiv) (Bild: sda)

In der Nacht auf Montag ist das Kernkraftwerk Gösgen vom Netz gegangen. Grund dafür ist laut den Betreibern die Ursachenabklärung und Reparatur einer Dampfleckage im nicht nuklearen Turbinenkreislauf. Diese Störung habe keine Auswirkungen auf die Umwelt gehabt. Gösgen lief momentan als einziges AKW, damit produziert die Schweiz nun keinen Atom-Strom mehr.

Nun ist auch das AKW Gösgen vom Netz: Der Reaktor wird zurzeit untersucht. Grund dafür ist laut den Betreibern die Ursachenabklärung und Reparatur einer Dampfleckage im nicht nuklearen Turbinenkreislauf.Um die Reparatur ausführen zu können, müsse der betroffene Anlagenteil freigeschaltet und abgekühlt werden, teilte die Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG am Sonntagabend mit.

Nach der Reparatur und den entsprechenden Prüfungen werde das Kraftwerk die Produktion wieder aufnehmen. Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI und die Energiewirtschaft sind laut den Betreibern über die geplante Abstellung informiert worden.

Kein AKW in Betrieb

Seit Freitag produziert auch Block 2 des AKW Beznau im Kanton Aargau keinen Strom mehr. In einer vier Monate dauernden Revision soll unter anderem der Deckel des Reaktordruckbehälters ausgewechselt werden. Der Block 1 ist bereits seit März abgestellt. Grund sind Unregelmässigkeiten im Material des Reaktordruckbehälters, die dank neuster Messtechnologie gefunden wurden (dazu mehr in einem Hintergrund des «Tages-Anzeiger»).

Der Prüfkopf registrierte beim Abtasten des Reaktordruckbehälters an einigen Stellen Anzeigen, die auf Unregelmässigkeiten bei der Herstellung hinweisen. Der Betreiber Axpo reichte bei der ENSI einen vorläufigen Prüfbericht ein. Das ENSI erwartet nun von der Axpo eine Bewertung dieser Befunde. Der Bericht müsse aufzeigen, ob und wie der Reaktordruckbehälter durch die Befunde geschwächt werde und ob die Anforderungen des Regelwerks noch erfüllt seien.

Der Betrieb von Block 1 darf gemäss ENSI erst wieder aufgenommen werden, wenn die Sicherheit des Reaktordruckbehälters nachgewiesen ist. Dieser Block ist das älteste kommerziell betriebene AKW der Welt. Er ist seit September 1969 offiziell in Betrieb.

Weil auch das AKW Leibstadt und das Kernkraftwerk Mühleberg für die Jahresrevision vom Netz genommen wurden, wird in der Schweiz derzeit kein Strom aus Atomenergie produziert.

Nächster Artikel