Im vergangenen Jahr wurde mehr als jeder fünfte Stellungspflichtige für dienstuntauglich erklärt. Gegenüber dem Vorjahr hat der Anteil der Dienstuntauglichen leicht zugenommen, sowohl beim Militärdienst als auch beim Zivilschutz.
In den Rekrutierungszentren der Armee wurden im vergangenen Jahr 40’082 Stellungspflichtige abschliessend beurteilt, wie das Verteidigungsdepartement (VBS) am Donnerstag mittelte. Rund 62 Prozent wurden als militärdiensttauglich eingestuft, 14,5 Prozent als schutzdiensttauglich. 21 Prozent wurden als medizinisch untauglich beurteilt.
Im Vorjahr lag der Anteil der Militärdiensttauglichen bei 65 Prozent und derjenige der Schutzdiensttauglichen bei 15,5 Prozent. Weder militär- noch schutzdiensttauglich waren damals rund 19,5 Prozent.
2,5 Prozent aus Sicherheitsgründen ausgeschlossen
Erstmals wurden im Jahr 2012 alle Stellungspflichtigen eines Rekrutierungsjahrgangs einer umfassenden Personensicherheitsprüfung unterzogen. Aus Sicherheitsgründen nicht zum Dienst zugelassen wurden 989 Personen oder 2,5 Prozent.
Im Februar hatte das VBS eine tiefere Zahl genannt. Laut Armee-Sprecher Christoph Brunner gilt es jeweils zu berücksichtigen, ob nur jene gezählt werden, die bei der Rekrutierung «hängen bleiben», oder auch jene, die in den Monaten zwischen der Rekrutierung und dem Einrücken ausgeschlossen werden.
Ausserdem würden manche den Ausschluss erfolgreich anfechten, sagte Brunner. Bei den Zahlen handle es sich daher stets um eine Momentaufnahme. Mit der Personensicherheitsprüfung will die Armee verhindern, dass Personen, die ein mögliches Risiko für sich oder ihr Umfeld darstellen, die Rekrutenschule absolvieren können.
Innerschweizer und Appenzeller besonders diensttauglich
Die höchste Rate von Militärdiensttauglichen haben die Kantone Appenzell Innerrhoden, Obwalden, Luzern, Nidwalden und Appenzell Ausserrhoden. Dort liegen die Werte zwischen 82 und 73 Prozent. Die tiefste Rate weist der Kanton Jura mit weniger als 50 Prozent aus.
Von den 137 Frauen, die sich freiwillig der Rekrutierung stellten, waren 8 Prozent dienstuntauglich. 14 Prozent aller Militärdiensttauglichen wurden im Jahr 2012 als Durchdiener rekrutiert, sie leisten ihre Militärdienstzeit am Stück.
Gründe für Untauglichkeit können sowohl körperliche als auch psychische Probleme sein. Bei den körperlichen stünden Rücken- und Gelenkleiden sowie Probleme mit der allgemeinen Konstitution im Vordergrund, schreibt das VBS. Bei den psychischen Problemen gehörten mangelnde Belastbarkeit, Drogenkonsum, depressive Verstimmungen und Ängste zu den Ausschlussgründen.