Der bei der Grossrazzia in Deutschland festgenommene Tunesier war von den Behörden seines Heimatlandes gesucht worden. Er soll am Anschlag auf das Bardo-Nationalmuseum mit 21 toten Touristen im März 2015 beteiligt gewesen sein.
Gegen den 36-Jährigen werde in Tunesien «wegen der mutmasslichen Beteiligung an der Planung und Umsetzung» des Angriffs ermittelt, erklärte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch. Zum Anschlag hatte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.
Der festgenommene Verdächtige werde zudem im Zusammenhang mit einem Angriff auf die Stadt Ben Guerdane an der tunesisch-libyschen Grenze im März 2016 gesucht, bei dem 13 Sicherheitskräfte und sieben Zivilisten getötet wurden.
Er war in der Nacht zum Mittwoch bei einer Grossrazzia in ganz Hessen gefasst worden und wird verdächtigt, unter anderem als Anwerber und Schlepper für den IS tätig gewesen zu sein. Ausserdem soll er ein Netzwerk an Unterstützern aufgebaut zu haben, um einen Anschlag in Deutschland zu verüben.
Bei der Grossrazzia gegen die islamistische Szene in Hessen durchsuchte die Polizei mit mehr als tausend Einsatzkräften wegen des Verdachts der Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat mehr als 50 Gebäude.
Die Ermittlungen richten sich gegen insgesamt 16 Beschuldigte im Alter zwischen 16 und 46 Jahren. Der 36-jährige Hauptbeschuldigte liess sich demnach in Frankfurt widerstandslos festnehmen.