Der letzte Woche in Indien verhaftete Genfer wird aus dem Gefängnis entlassen. Laut seinem Anwalt wird der 24-Jährige am Freitag gegen eine Kaution von 100’000 Rupien (rund 2000 Franken) freikommen. Seine Rückkehr in die Schweiz muss allerdings noch verhandelt werden.
«Wir haben die Bestätigung erhalten, dass die Anfrage für eine Freilassung auf Kaution für Freitag akzeptiert wurde», sagte sein Anwalt Nicolas Capt auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte damit Informationen der Online-Portale der «Tribune de Genève» und von «Le Temps».
Der Genfer darf allerdings noch nicht ausreisen. «Wir prüfen zurzeit die von den indischen Behörden verlangten Garantien, damit er Indien verlassen kann», erläuterte sein Anwalt. Konkret gehe es darum, zu beweisen, dass der junge Mann wieder nach Indien zurückkehren wird, falls es zu einem Prozess kommt. Wann der Genfer in die Schweiz zurückkehren kann, ist also noch unsicher.
Der Schweizer wurde am 29. Juli im indischen Bundesstaat Kerala verhaftet. Er soll an einer Feier zur Unterstützung maoistischer Rebellen teilgenommen haben. Ausländische Touristen dürfen in Indien nicht an politischen Aktivitäten teilnehmen.
Der Westschweizer wird nun beschuldigt, das entsprechende Gesetz gebrochen zu haben. Sein Anwalt bekräftigte, sein Klient habe keine kriminellen Absichten gehabt.
Bei dem jungen Mann seien Bücher gefunden worden, teilte die Polizei laut der Zeitung «Times of India» mit. Aber kein in seinem Hotelzimmer gefundener Gegenstand erlaube es, eine direkte Verbindung zu den maoistischen Rebellen herzustellen, zitierte die Zeitung die Polizei weiter.