In jedem zehnten Buch steht laut WWF Tropenholz aus Raubbau

Aus Kostengründen werden Bücher immer mehr in Regionen gedruckt, wo Tropenhölzer und illegaler Holzeinschlag verbreitet sind. Das hinterlässt Spuren im Papier, mahnt der WWF.

Brandrodung in Brasilien: Urwälder werden weltweit zurückgedrängt (Bild: sda)

Aus Kostengründen werden Bücher immer mehr in Regionen gedruckt, wo Tropenhölzer und illegaler Holzeinschlag verbreitet sind. Das hinterlässt Spuren im Papier, mahnt der WWF.

«Augen auf beim Buchkauf!»: Dies rät die Umweltschutzorganisation WWF, die das Papier von 50 Büchern untersuchen liess. In 10 Prozent davon entdeckten die Tester Tropenholz. Und der WWF geht davon aus, dass dieses mit grosser Wahrscheinlichkeit aus Raubbau stammt.

Der Tropenholz-Anteil der Proben bewegt sich zwischen 8 und 15 Prozent, wie der WWF in einer Mitteilung vom Dienstag schreibt. Konsumentinnen und Konsumenten sollten beim Kauf von Büchern darauf achten, dass deren Papier das FSC-Label trägt oder dass sie zu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt sind.

Problematisches Papier

Die nachgewiesenen Tropenhölzer wachsen vor allem in Südostasien. Gerade in dieser Region finden grossflächige Abholzungen für Landwirtschaftsflächen statt, etwa für Palmöl- oder Akazienplantagen, wie es in der Mitteilung heisst. Auch das in den Büchern mehrfach nachgewiesene Akazienholz sei daher nicht unproblematisch.

Aus Kostengründen werden immer mehr Bücher in China oder anderen asiatischen Ländern gedruckt. So ist China laut WWF inzwischen der grössten Abnehmer von Zellstoff.

Wichtigste Herkunftsländer sind neben Kanada und USA auch Brasilien und Indonesien. In beiden Ländern ist illegaler Holzeinschlag weit verbreitet.

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