In Jemen zeichnet sich eine Waffenruhe ab

Im Jemen zeichnet sich eine Waffenruhe ab. Die Nachrichtenagentur Saba zitierte einen Sprecher des mit den Huthi-Rebellen verbündeten Flügels des jemenitischen Militärs mit den Worten, er akzeptiere die von Saudi-Arabien vorgeschlagene fünftägige Feuerpause.

Protest gegen die Luftangriffe in Jemens Hauptstadt Sanaa (Bild: sda)

Im Jemen zeichnet sich eine Waffenruhe ab. Die Nachrichtenagentur Saba zitierte einen Sprecher des mit den Huthi-Rebellen verbündeten Flügels des jemenitischen Militärs mit den Worten, er akzeptiere die von Saudi-Arabien vorgeschlagene fünftägige Feuerpause.

Die Feuerpause solle am Dienstag beginnen. Ein Huthi-Sprecher signalisierte ebenfalls Zustimmung. Die Gruppe begrüsse jede Waffenruhe, die den Zugang von Hilfslieferungen für die Bevölkerung im Jemen ermögliche.

Eine von den USA logistisch unterstützte Militärallianz sunnitischer Staaten unter Führung Saudi-Arabiens greift seit dem 26. März die Huthi-Rebellen im Jemen aus der Luft an. Ziel des Bündnisses ist die Wiedereinsetzung des ins saudiarabische Exil geflohenen Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi.

Zuletzt wuchs angesichts des zunehmenden Leids der Zivilbevölkerung die Kritik an dem Militäreinsatz. Am Freitag schlug Saudi-Arabien die fünftägige Waffenruhe vor.

Die Kämpfe gingen aber vorerst weiter, so auch am Sonntag, als die Militärallianz im Morgengrauen Luftangriffe auf die Residenz des ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh flog, der mit den Huthi verbündet ist. Nach Angaben der jemenitischen Nachrichtenagentur Chabar blieben der Ex-Staatschef und seine Familie unverletzt.

Saleh hatte in dem Land 33 Jahre lang geherrscht, bevor er im Zuge des Arabischen Frühlings 2012 den Präsidentenposten räumen musste.

UNO-Kritik

Nach Angaben des zuständigen Koordinators der Vereinten Nationen verstossen die Luftangriffe gegen das Völkerrecht. «Die wahllosen Angriffe auf besiedelte Gebiete mit wie auch ohne vorherige Warnungen stellen einen Verstoss gegen das internationale humanitäre Völkerrecht dar», teilte der UNO-Koordinator für humanitäre Angelegenheiten im Jemen, Johannes van der Klaauw, am Samstag mit.

Viele Zivilisten seien in der Gegend wegen Treibstoffmangels quasi gefangen, sagte van der Klaauw weiter. Unzählige Zivilisten seien bedroht, wenn die Allianz die gesamte Region zum militärischen Ziel erkläre.

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