Ein in Mali von Terroristen entführter Franzose ist nach mehr als dreijähriger Gefangenschaft im Sahel-Gebiet wieder frei. Das teilte Staatspräsident François Hollande am Dienstag in Paris mit.
«Damit gibt es keine französische Geisel mehr, in keinem Land», sagte Hollande. Terroristen der Al-Kaida-Zelle im Islamischen Maghreb (AQMI) hatten Serge Lazarevic gemeinsam mit einem anderen Franzosen im November 2011 im westafrikanischen Mali entführt. Die andere Geisel war im vergangenen Jahr erschossen worden.
Lazarevic sei bei «vergleichsweise guter Gesundheit» trotz der «sehr strapaziösen Bedingungen seiner langen Gefangenschaft». Er werde bald zurück nach Frankreich gebracht. Hollande dankte den Behörden von Niger und Mali, die an der Freilassung mitgewirkt hätten.
Aus malischen Sicherheitskreisen hiess es, Lazarevic sei in der Region Kidal im Norden des Landes freigelassen worden. Angaben dazu, ob Lösegeld gezahlt wurde oder ein Gefangenenaustausch stattfand, wurden nicht gemacht.
In den vergangenen Jahren war im Zusammenhang mit der Freilassung französischer Geiseln immer wieder die Rede von Lösegeldzahlungen, was andere Länder wie die USA strikt ablehnen. Paris hebt hervor, dass Frankreich nie Lösegeld direkt zahle. Zahlungen über Drittländer sind aber nicht ausgeschlossen.
Lazarevic hatte die Regierung in Paris erst in einem im November veröffentlichten Video der Extremistengruppe AQMI um Verhandlungen zu seiner Freilassung gebeten. Der Franzose war in dem Video mit einem dichten Bart zu sehen, ausserdem trug er eine schwarze Kappe und ein graues Gewand. Er sagte auf Französisch, dass er schwer krank und in Lebensgefahr sei.