Der von islamistischen Terroristen in Mali entführte Franzose Philippe Verdon ist tot. Das gab die französische Regierung am Montag in Paris bekannt. Zuvor hatte Präsident François Hollande den Tod des Mannes bereits angedeutet.
«Wir haben vor zehn Tagen in Nordmali einen Leichnam gefunden», sagte der Staatschef. Es sei «sehr wahrscheinlich», dass es die sterblichen Überreste von Verdon seien.
Nach einer Mitteilung des Élysée-Palastes vom Abend bestätigte eine Autopsie die Befürchtungen. Hollande kündigte an, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Ausserdem werde weiter an der Befreiung der noch in der Sahel-Zone entführten Franzosen gearbeitet.
Verdon war im November 2011 zusammen mit einem anderen Franzosen von Mitgliedern der nordafrikanische Terrororganisation Al-Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi) überfallen und entführt worden. Nach Angaben von Angehörigen waren die beiden als Geschäftsmänner für ein Zementwerk-Projekt im Norden Malis unterwegs. Die Aqmi-Terroristen bezeichneten Verdon als Geheimdienstagenten.
Ein Sprecher der radikalen Islamistengruppe hatte bereits im März verkündet, Verdon sei «als Vergeltungsmassnahme» für Frankreichs Militäreinsatz in Mali «hingerichtet» worden.
In dem westafrikanischen Land werden ein halbes Dutzend weitere französische Geiseln der Aqmi vermutet. Ihr Leben gilt als besonders gefährdet, seit französische Truppen am 11. Januar einen Anti-Terror-Einsatz in dem Krisenland begonnen haben.