Die rund 30 am Wochenende in der nordmalischen Stadt Kidal gekidnappten Verwaltungsangestellten sind am Montag freigelassen worden. «Wir haben gerade die rund 30 Geiseln in Empfang genommen», sagte ein Vertreter der UNO-Friedenstruppe für Mali (Minusma) am Abend.
Es gehen ihnen den Umständen entsprechend gut, einige seien allerdings sehr erschöpft, hiess es. Hinter der Geiselnahme steckte laut Verteidigungsministerium die Extremistengruppe Nationale Befreiungsbewegung von Azawad (MNLA) der Tuareg.
Bei heftigen Gefechten zwischen der malischen Armee und Aufständischen waren am Samstag in Kidal 36 Menschen getötet worden, darunter acht Soldaten. Auf beiden Seiten gab es dutzende Verletzte.
Die malische Regierung machte Vertreter vom Stamm der Tuareg für die Gewalt verantwortlich, gemäss Regierungschef Moussa Mara sind aber auch «andere Terrorgruppen» an den Unruhen beteiligt.
Laut Mara wurden zahlreiche Regierungsgebäude von «Dschihadisten und Terroristen» angegriffen und besetzt. Angesichts der ausufernden Gewalt im Nordosten schickte die Regierung Truppen in die Region.
«In den letzten 24 Stunden sind 1500 Soldaten in Kidal eingetroffen», sagte ein ausländischer Militärvertreter. Die Zahl werde weiter steigen, erklärte ein malischer Militärvertreter.
Nach Angaben aus Paris telefonierte Präsident François Hollande mit seinem malischen Kollegen Ibrahim Boubacar Keïta. Frankreichs Armee unterstützt das malische Militär im Kampf gegen die Extremisten. Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich in dem Land an einer EU-Ausbildungsmission für malische Soldaten.