Die Wahlleiter der Präsidentenwahlen in Mexiko wollen rund ein Drittel der Stimmzettel erneut auszählen lassen. Dabei werden die Stimmen in all jenen Wahlbezirken neu gezählt, in denen der Unterschied zwischen Erst- und Zweitplatziertem geringer als ein Prozent war.
Dies teilten die Wahlleiter am Dienstagnachmittag mit. Das Ergebnis werde auch in Bezirken überprüft, in denen es mehr ungültige Stimmzettel gab als Stimmen, die den Erst- vom Zweitplatzierten trennten.
Der Kandidat der mexikanischen Linken, Andrés Manuel López Obrador, hatte bereits am Montag angekündigt, das Ergebnis der Wahlen vom Sonntag anfechten zu wollen. Die Wahl sei „schmutzig, ungleich und voller Unregelmässigkeiten“ gewesen, sagte er.
Er werde mehrere Klagen bei der Nationalen Wahlbehörde IFE einreichen. Der Wahlkampfmanager von Obrador sagte am Dienstag, es habe im Zusammenhang mit mehr als 113’000 der 143’000 Wahlurnen „Ungereimtheiten“ gegeben, ergänzte er, ohne genaue Angaben zu machen.
Nach Angaben der Wahlbehörde lag López Obrador klar hinter dem Kandidaten der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), Enrique Peña Nieto, der 38,2 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte. Für López Obrador stimmten nach Angaben der Behörde 31,6 Prozent der Wähler.
Obrador hatte bereits 2006 eine Wahlniederlage im Rennen um das Präsidentenamt erlitten. Damals rief er wegen Betrugsverdachts zu Protesten gegen das Wahlergebnis auf. Diese legten gut einen Monat lang die Hauptstadt Mexiko-Stadt lahm.