Zweieinhalb Wochen vor der Bundespräsidentenwahl in Österreich hat die heisse Wahlkampfphase begonnen. Der von den Grünen unterstützte 72-jährige Alexander Van der Bellen zeigte sich am Dienstagabend in Wien bei einer Rede vor mehreren hundert Anhängern optimistisch.
Es bildeten sich in diesen Tagen viele spontane Unterstützergruppen. «Das gibt wirklich Hoffnung und Zuversicht», sagte der Wirtschaftsprofessor und Ex-Grünen-Chef. Die US-Wahl sei «ein Weckruf an die Europäer», künftig selbstbewusst die EU zu gestalten.
Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Van der Bellen und dem Kandidaten der ausländer- und europakritischen FPÖ, Norbert Hofer, voraus.
Die Wahl am 4. Dezember ist der dritte Anlauf im Rennen um das höchste Staatsamt. Die Stichwahl vom 22. Mai, die Van der Bellen ganz knapp gewonnen hatte, war vom Verfassungsgerichtshof wegen Mängeln bei der Auszählung der Briefwahlstimmen annulliert worden. Der Nachholtermin Anfang Oktober musste verlegt werden, weil Briefwahl-Umschläge nicht klebten.
Der Wahlkampf der Kandidaten ist in den nächsten beiden Wochen von mehreren TV-Duelle geprägt. Sollte Hofer die Wahl gewinnen, wäre er der erste Rechtspopulist an der Spitze eines Staates in Westeuropa.