In Piräus kommen erneut Tausende Migranten an

An Bord der griechischen Fähre «Eleftherios Venizelos» sind am Montag 2500 Migranten in Piräus angekommen. Das Schiff hatte am Vorabend 988 Flüchtlinge aus der Insel Samos und 1512 aus der Insel Lesbos abgeholt.

Dieser Tage kommen Tausende Flüchtlinge in Piräus an, von wo aus sie ins nahe Athen ziehen. Von dort geht ihre Reise weiter via Mazedonien nach Serbien (Bild: sda)

An Bord der griechischen Fähre «Eleftherios Venizelos» sind am Montag 2500 Migranten in Piräus angekommen. Das Schiff hatte am Vorabend 988 Flüchtlinge aus der Insel Samos und 1512 aus der Insel Lesbos abgeholt.

Bereits am Sonntagabend hatte eine andere Fähre weitere 1745 Migranten aus Lesbos nach Piräus gebracht. Dies sagte ein Offizier der Küstenwache der Nachrichtenagentur dpa. In ihrer Mehrheit stammen die Flüchtlinge aus Syrien.

Die Flüchtlinge ziehen von Piräus ins nahe Athen und von dort weiter zur griechisch-mazedonischen Grenze, um in Mazedonien in einen der Züge zu kommen, die nach Serbien fahren.

Auf den Inseln der Ostägäis herrschen chaotische Zustände. Hunderte Migranten schlafen im Freien und werden nicht richtig versorgt, weil die Behörden kein Geld haben. Betroffen sind vor allem die Inseln Leros, Kos, Lesbos, Kalymnos, Samos und Agathonisi.

Schulz kritisiert Egoismus

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz forderte derweil eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen innerhalb der Europäischen Union. «Wir erleben gerade nationalen Egoismus in reinster Form», kritisierte Schulz am Montag im Deutschlandfunk.

Derzeit würden 90 Prozent aller Flüchtlinge von gerade einmal neun der insgesamt 28 EU-Staaten aufgenommen. «Das geht so nicht.» Es handle sich um ein globales Problem, das national nicht gelöst werden könne. Nötig sei eine europäische Flüchtlings- und Einwanderungspolitik.

Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel mahnte am Sonntag eine schnelle und faire Verteilung von Asylbewerbern an. Deutschland ist eines der am stärksten vom Flüchtlingsstrom betroffenen Länder der EU. Die Innen- und Justizminister der Europäischen Union beraten auf einem Sondertreffen in zwei Wochen über die Flüchtlingskrise.

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