In Saudi-Arabiens Privatschulen dürfen Mädchen Sport machen

Saudi-Arabien unternimmt einen kleinen Schritt zu mehr Gleichberechtigung: In den Privatschulen des Landes dürfen Mädchen erstmals Sport treiben, wie das Erziehungsministerium am Sonntag bekanntgab. Dabei müssen sie sich allerdings strengen Regeln unterwerfen.

Saudische Fussballerinnen trainieren an einem geheimen Ort (Archiv) (Bild: sda)

Saudi-Arabien unternimmt einen kleinen Schritt zu mehr Gleichberechtigung: In den Privatschulen des Landes dürfen Mädchen erstmals Sport treiben, wie das Erziehungsministerium am Sonntag bekanntgab. Dabei müssen sie sich allerdings strengen Regeln unterwerfen.

So dürften Sportveranstaltungen für Mädchen nur an «passenden Orten» stattfinden und die Bekleidung dabei müsse «bedeckend und sittsam» sein, hiess es in der in mehreren Zeitungen veröffentlichten Direktive.

Ausserdem sollten die Trainerposten mit Frauen besetzt werden. Aus dem Beschluss geht hervor, dass schon jetzt an einigen Privatschulen Sport getrieben wird, es dafür aber bislang noch keine Regeln gab.

Die begrenzten Möglichkeiten für Frauen im Sport in Saudi-Arabien waren auch ein Thema bei den Olympischen Spielen im vergangenen Sommer. Unter internationalem Druck hatte die Regierung erstmals zwei Athletinnen teilnehmen lassen.

Die Nichtregierungsorganisation Human Rights Watch hatte damals beklagt, dass Millionen Frauen in dem Golfstaat weiter vom Sport ausgeschlossen blieben.

In dem streng islamischen Staat gelten zahlreiche Beschränkungen für Frauen. So dürfen sie keinen Führerschein machen und müssen sich in der Öffentlichkeit von Kopf bis zu den Füssen verhüllen.

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