Die beiden Piloten, die in den Absturz eines Tiger-Kampfjets der Patrouille Suisse in den Niederlanden involviert waren, sind am Freitagabend in die Schweiz zurückgereist. Zuvor waren sie befragt worden.
Die zwei Piloten seien auf dem Heimweg, sagte Tobias Kühne, Sprecher der Militärjustiz, am Freitagabend auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Zuvor seien die beiden Piloten von den Untersuchungsrichtern der Militärjustiz befragt worden.
Was die zwei Piloten zum Unfall sagten, gibt die Militärjustiz nicht bekannt. Erst wenn die Untersuchung abgeschlossen sei, werde über die Erkenntnisse informiert, sagte Kühne. Die beiden Piloten wurden den Angaben zufolge auch von den Niederländern einvernommen.
Zwei Untersuchungen
Zum Absturz gibt es zwei Untersuchungen. Eine Untersuchung führt die Schweizer Militärjustiz. Die niederländischen Behörden führen zudem eine Flugsicherheitsuntersuchung.
Die Schweizer waren am Freitagvormittag an der Unglücksstelle eingetroffen, wie Kühne sagte. Die Niederländer hätten bereits zuvor mit der Beweissicherung begonnen. Inzwischen arbeiteten die beiden Teams zusammen. Die Zusammenarbeit mit den holländischen Behörden sei sehr gut.
In Gewächshaus gelandet
Das Schweizer Team besteht aus 13 Personen, wie eine Sprecherin der Luftwaffe ausführte. Dazu gehören zwei Untersuchungsrichter der Militärjustiz und ein zweiköpfiges Care Team. Dieses sollte sich um die Piloten und deren Angehörige kümmern. Dem verletzten Piloten gehe es den Umständen entsprechend gut, hiess es. Er sei einvernahmefähig gewesen.
Bei einem Trainingsflug der Patrouille Suisse in den Niederlanden hatten sich am Donnerstag zwei der rot-weiss bemalten Tiger in der Luft touchiert. Einer der Jets stürzte danach ab und landete in einem Teich. Der Pilot konnte sich mit dem Schleudersitz retten und landete in einem Gewächshaus.
Nach Angaben des VBS zog er sich einen Bruch in einem Fuss zu sowie leichte Schnittverletzungen und Prellungen. Der zweite Pilot konnte sein beschädigtes Flugzeug kontrolliert landen.
Wrack unter der Lupe
Bis die Ursache des Unfalls geklärt ist, kann es Monate dauern, wie Luftwaffenchef Aldo Schellenberg schon am Donnerstag erklärt hatte. Das Wrack des in einen Teich abgestürzten F-5 Tiger könne geborgen werden, sagte Kühne. Das hätten erste Untersuchungen vor Ort ergeben. Wie lange die Bergung dauere, sei noch offen.
Danach untersuche die Militärjustiz das Wrack. Unter die Lupe nehmen wird sie auch den zweiten beim Unfall in der Luft beschädigten Jet. Sind die Abklärungen beendet, wird die Luftwaffe über das weitere Schicksal des Flugzeugs entscheiden.
Das Unglück vom Donnerstag war der erste schwere Unfall der Patrouille Suisse seit der Gründung der Kunstflugstaffel vor 52 Jahren. Verschiedene Medien setzten am Freitag bereits Fragezeichen hinter die Zukunft der traditionsreichen Flugstaffel.
Weitere Auftritte laut VBS offen
Das VBS hatte schon am Donnerstag erklärt, dass voraussichtlich bis am Mittwoch entschieden werde, ob die geplanten weiteren Auftritte der Patrouille Suisse durchgeführt werden. Der nächste Auftritt nach Leeuwarden soll gemäss Jahresprogramm im Internet zwischen 16. und 19. Juni in Meiringen BE stattfinden.
Die Patrouille Suisse befand sich in den Niederlanden, weil sie an den Tagen der niederländischen Luftwaffe in Leeuwarden auftreten sollte. Ihr Auftritt findet nun nicht statt. Die Tage der niederländischen Luftwaffe sollten aber wie geplant stattfinden.