Der spanische Priester, der wegen der mutmasslichen Weitergabe geheimer Dokumente aus dem Vatikan angeklagt wurde, ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Er steht aber unter Hausarrest und darf den Vatikan nicht verlassen.
Wie der Vatikan am Mittwoch mitteilte, wurde Lucio Ángel Vallejo Balda am Vortag eine Wohnung im Kirchenstaat zugewiesen. Vallejo Balda war im November zusammen mit seinen Mitarbeitern Francesca Chaouqui und Nicola Maio festgenommen worden.
Gegen sie und die Journalisten Emiliano Fittipaldi und Gianluigi Nuzzi begann am 24. November ein Prozess wegen Diebstahls und Veröffentlichung vertraulicher Dokumente. Es drohen jeweils bis zu acht Jahre Haft. Vallejo Balda wirft Chaouqui vor, sie habe ihn zu den Straftaten verführen wollen, was diese zurückweist.
Die Journalisten sollen die Geheimdokumente von Chaouqui und Vallejo Balda bekommen haben, die zusammen mit Maio früher für eine von Papst Franziskus eingerichtete Wirtschaftsprüfungskommission arbeiteten.
Nuzzi bezeichnet den Prozess als Manöver, um die Aufmerksamkeit von «peinlichen Enthüllungen über eine Kaste der Privilegierten» abzulenken. Ein Gesetz zum Schutz von Informanten existiert im Vatikan nicht.