In Venezuela hat am Sonntagmorgen die Parlamentswahl begonnen. Die Wahlbüros öffneten um 06.00 Uhr (Ortszeit, 11.30 Uhr MEZ). Die Vereinte Sozialistische Partei (PSUV) von Staatschef Nicolás Maduro muss um ihre Macht bangen.
Umfragen zufolge könnte die rechte Opposition die seit 16 Jahren regierenden Sozialisten ablösen. 19,5 Millionen Venezolaner waren aufgerufen, die 167 Abgeordneten des Parlaments zu bestimmen.
Die unter Maduros 2013 gestorbenem Vorgänger Hugo Chávez noch schwache und zersplitterte Opposition hat sich mittlerweile im Bündnis MUD (Mesa de Unidad Democrática, Tisch der demokratischen Einheit) konsolidiert. Für die einfache Mehrheit im neuen Parlament, das am 5. Januar zusammentreten soll, genügen 84 Mandate.
Die Opposition strebt eine qualifizierte Mehrheit von 101 beziehungsweise eine absolute Mehrheit von 112 Abgeordneten an. Damit könnte sie Verfassungsänderungen oder ein Referendum über Maduros Verbleib im Amt auf den Weg bringen.
Das ölreiche Venezuela leidet unter einer schweren Wirtschaftskrise und einer enormen Inflation. Vor der Wahl wuchs zudem die Sorge vor neuer Gewalt in dem südamerikanischen Land. Im vergangenen Jahr waren bei Protesten gegen Maduro 43 Menschen getötet und tausende Demonstranten verletzt worden.