Weil es im Haus ihres frischangetrauten Ehemannes keine Toilette gab, ist eine Inderin kurzerhand wieder ausgezogen – nun ist sie dafür mit einem hochdotierten Preis geehrt worden.
Anita Narre habe für ihr „mutiges Handeln“ umgerechnet knapp 9300 Franken von einer gemeinnützigen Organisation erhalten, berichtete ein Behördensprecher am Donnerstag. Sie habe in ihrem Dorf im zentralindischen Bundesstaat Madhya Pradesh eine „Toilettenrevolution“ ausgelöst.
Die Frau hatte im Mai vergangenen Jahres einen Arbeiter geheiratet. Nach ihrem Einzug bei ihm stellte sie fest, dass in seinem Haus keine Toilette war. Da sie nicht wie alle anderen im Dorf in der freien Natur ihr Geschäft verrichten wollte, verliess sie ihren Mann – und kam erst zurück, als er eine Toilette gebaut hatte.
„Narre motivierte andere Frauen ihres Dorfes, ihre Partner zum Bau einer Toilette zu zwingen“, berichtete der Behördensprecher. „Das Dorf hat sich durch ihr mutiges Handeln völlig verändert.“
Fehlende Toiletten und mangelnde Hygiene sind ein grosses Problem vor allem im ländlichen Indien. Laut einer UNO-Studie aus dem Jahr 2010 haben inzwischen mehr Inder ein Handy als eine Toilette.