Indien hat gegen zahlreiche Autobauer – darunter auch VW, BMW und Daimler – teils hohe Strafen wegen überhöhter Preise für Ersatzteile verhängt. Die Kartellbehörde befand insgesamt 14 Hersteller schuldig, Teile knapp gehalten zu haben, um höhere Preise zu erzielen.
In einer am Dienstag veröffentlichten der Liste der betroffenen Firmen sind neben den japanischen Herstellern Honda, Nissan und Toyota auch die deutschen Schwergewichte Volkswagen und deren Tochter Skoda, BMW und Mercedes-Benz aufgeführt.
Zudem sind der Fiat-Konzern und die beiden US-Firmen Ford und General Motors betroffen. Insgesamt verhängten die Behörde Strafen von umgerechnet knapp 390 Mio. Franken.
Die höchste Summe muss der Platzhirsch Tata Motors bezahlen. Auf den indischen Konzern entfällt mehr als die Hälfte der Gesamtsumme. Die Höhe der Strafen entspricht zwei Prozent der im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre in Indien erzielten Erlöse und ist binnen 60 Tagen fällig.
Von Volkswagen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Ford kündigte an, den Strafbefehl zu prüfen. Der US-Konzern erklärte zudem, man habe die Verfügbarkeit von Ersatzteilen verbessert.
Tata Motors teilte mit, zunächst die Argumentation der Behörde zu prüfen. Das indische Unternehmen Mahindra & Mahindra will gegen die Strafe vorgehen.
Indien ist nicht das einzige Schwellenland, in dem die Autobauer derzeit Gegenwind von Behörden spüren. In China sind westliche Konzerne mit unterschiedlichen Vorwürfen konfrontiert. Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission NDRC wirft ausländischen Fahrzeugbauern und Zulieferern vor, zu viel Geld für neue Autos, Ersatzteile und Werkstatt-Service zu verlangen.