Das indische Gesundheitsministerium will Patienten in staatlichen Spitälern künftig kostenlos mit Nachahmer-Medikamenten versorgen. Der Regierung sei ein Antrag für die landesweite Bereitstellung und Verteilung von Generika vorgelegt worden.
Die Kosten für das Vorhaben beliefen sich in den nächsten fünf Jahren auf insgesamt rund 267 Milliarden Rupien (4,67 Milliarden Franken), sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Freitag.
Sollte diese Initiative Teil des bis 2017 dauernden Fünfjahresplans werden, wäre das ein gewaltiger Schritt, um den Zugang zu Medikamenten erheblich auszuweiten, erklärte die Sprecherin.
Wie indische Medien berichteten, wird im August mit einer abschliessenden Entscheidung gerechnet. Sollte diese wie erwartet positiv ausfallen, könnte das Grossprojekt bereits im Oktober anlaufen.
Nach Regierungsangaben werden in staatlichen Spitälern und Gesundheitsstationen bislang rund 22 Prozent der 1,2 Milliarden Inder versorgt. Durch die kostenlose Bereitstellung von Generika könnte dieser Wert bis 2017 nach Schätzungen auf über 50 Prozent steigen.
Generika sind Medikamente, die dieselben Wirkstoffe wie ein Markenprodukt enthalten, aber nur einen Bruchteil kosten. Indische Pharmaunternehmen gehören zu den weltweit grössten Produzenten von Nachahmer-Präparaten.