Nach Gesprächen mit der indischen Regierung haben Millionen Bergleute einen auf fünf Tage angesetzten Streik vorzeitig beendet. Sie hatten am Dienstag ihre Arbeit niedergelegt, um gegen die geplante Öffnung des Kohlebergbaus für private Unternehmen zu protestieren.
Der Streik sei am Mittwochabend abgebrochen worden, nachdem die Regierung zugesagt habe, dass durch die geplante Öffnung des Kohlebergbaus für private Unternehmen keine Arbeitsplätze verloren gehen würden, teilte der Generalsekretär des Indischen Gewerkschaftsbundes (AITUC), Gurudas Dasgupta, am Donnerstag mit. Ein neuer Ausschuss aus Gewerkschafts- und Regierungsvertretern werde sich mit den Forderungen der Gewerkschaften befassen.
Der indische Energie- und Kohleminister Piyush Goyal sagte in Neu Delhi, es werde keine Schritte in Richtung einer Privatisierung von Coal India geben. Das Unternehmen werde unter dem Management und der Kontrolle der Regierung bleiben, sagte der Minister und bestätigte die Bildung eines Ausschusses, der alle Fragen besprechen und lösen solle.
Höhere Produktion gefordert
Am Dienstag hatten Millionen Bergleute ihre Arbeit niedergelegt, um gegen die geplante Öffnung des Kohlebergbaus für private Unternehmen und einen befürchteten Stellenabbau zu protestieren.
Coal India mit seinen 3,4 Millionen Beschäftigten hat bislang praktisch das Monopol auf die Kohleproduktion. Wegen der schnellen Industrialisierung Indiens und der damit steigenden Nachfrage steht der Konzern seit Jahren unter Druck, die Produktion zu erhöhen.
Die rechtsgerichtete Regierung hatte im Oktober angekündigt, den Kohlebergbau für private Unternehmen zu öffnen. Indien importiert grosse Mengen Kohle, obwohl das Land auf den fünftgrössten Reserven der Welt sitzt. 60 Prozent des Stroms wird durch Kohle gewonnen.
Stromausfälle sind vor allem im Sommer keine Seltenheit, unter anderem wegen des steigenden Energiebedarfs einer stark wachsenden Mittelklasse.