Indische Regierung verschiebt Öffnung für internationale Konzerne

Die indische Regierung hat die umstrittene Öffnung des Landes für multinationale Handelskonzerne aufgeschoben. Es solle zuerst ein Konsens zu dem Thema gefunden werden, kündigte Handelsminister Anand Sharma am Mittwoch nach einem Treffen mehrerer Parteien an.

Indische Strassenhändler von multinationalen Handelskonzernen bedroht (Archiv) (Bild: sda)

Die indische Regierung hat die umstrittene Öffnung des Landes für multinationale Handelskonzerne aufgeschoben. Es solle zuerst ein Konsens zu dem Thema gefunden werden, kündigte Handelsminister Anand Sharma am Mittwoch nach einem Treffen mehrerer Parteien an.

Die Opposition sowie auch einige der Regierungsparteien sind gegen das Vorhaben, das es grossen Handelskonzernen wie Wal-Mart aus den USA und Metro aus Deutschland erlauben würde, Supermärkte in Indien aufzumachen. Bislang sind einige Grosskonzerne in Indien zwar schon aktiv, sie dürfen aber nur als Grosshändler auftreten.

Die Regierung von Premierminister Manmohan Singh hatte die Marktöffnung Ende November verkündet. Sie erhofft sich davon sinkende Preise und bessere Versorgung, während zugleich wegen besserer Lager- und Transportmöglichkeiten weniger Lebensmittel weggeschmissen werden müssten.

Kritiker sehen allerdings viele Kleinhändler in Gefahr. Bislang kaufen die meisten Inder ihre Lebensmittel und andere Waren des täglichen Bedarfs in kleinen Läden oder auf der Strasse und nicht in einem Supermarkt. Vergangene Woche hatten Kleinhändler in vielen Städten Indiens gegen die Liberalisierung protestiert.

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