Der bekannte indische Bürgerrechtler Anna Hazare ist am Dienstag erneut in einen Hungerstreik getreten, um für ein schärferes Anti-Korruptions-Gesetz zu protestieren. Tausende Anhänger jubelten dem 74-Jährigen in der Wirtschaftsmetropole Mumbai zu Beginn seines dreitägigen Fastens zu.
Im August hatte Hazare landesweit Millionen Inder mobilisieren können, als er zwölf Tage lang in den Hungerstreik trat, um eine Verschärfung eines geplanten Gesetzes gegen die in Indien grassierende Korruption zu fordern.
Das Parlament war damals einigen seiner Forderungen nachgekommen. Hazare erachtet das nun geplante Gesetz, das das Kabinett vor einer Woche beschlossen hatte und über das vom Dienstag an im Parlament beraten wird, aber weiterhin als unzureichend.
Der Gesetzestext sieht die Ernennung eines unabhängigen Ombudsmannes vor, der Korruptionsvorwürfen gegen Minister, Abgeordnete und hohe Beamte nachgehen soll. Allerdings sind seine Kompetenzen begrenzt, wenn es um Vorwürfe gegen den Regierungschef geht.
Auch ist vorgesehen, dass er strafrechtliche Ermittlungen an die Bundespolizei abtreten muss. Auch die indische Opposition hält das Gesetz für unzureichend.