Den am Donnerstag anstehenden indischen Nationalfeiertag sollen die Beamten des Landes nach dem Willen von Regierungschef Narendra Modi mit dem Putzen ihrer Büros und Toiletten begehen. Modi will auch selber zur Tat schreiten.
Er will in der für ihre dreckigen Strassen berüchtigten Hauptstadt Neu Delhi einen Besen in die Hand nehmen. Die Reinheitskampagne des Regierungschefs stösst bei vielen Funktionären nicht auf Gegenliebe – sie hatten sich auf ein verlängertes Wochenende mit dem Freitag als Brückentag gefreut.
Nach seinem Amtsantritt im Mai verdonnerte Modi die ranghohen Staatsbeamten bereits dazu, pünktlich um 9.00 Uhr zum Dienst zu erscheinen. Nicht selten taucht er unverhofft zu Kontrollbesuchen in den Ministerien auf, die nicht unbedingt durch Sauberkeit glänzen.
Die Toilettenputzaktion am Feiertag ist Modi zufolge zwar «freiwillig», doch viele Staatsdiener befürchten, dass ihnen bei Nichterscheinen Nachteile entstehen.
Der 2. Oktober ist der Geburtstag des als Vater der Nation verehrten Mahatma Gandhi (1869-1948), der sehr auf Hygiene bedacht war und seine Toilette selbst reinigte, als es noch keine Wasserspülung gab.
Etwa die Hälfte der indischen Bevölkerung hat kein Klo im eigenen Haus und muss ihre Notdurft im Freien verrichten. Modi hat sich zum Ziel gesetzt, auch hier bis 2019 Abhilfe zu schaffen. In dem Jahr jährt sich Gandhis Geburtstag zum 150. Mal.