Industriekonzern Georg Fischer wächst in allen Bereichen

Der Schaffhauser Industriekonzern Georg Fischer hat sich im vergangenen Jahr weiter vom Absturz in der Wirtschaftskrise erholt. Trotz der Franken-Stärke konnte das Traditionsunternehmen den Gewinn um über die Hälfte verbessern. Auch der Umsatz legte zu. Und das Wachstum soll weitergehen.

Der Georg-Fischer-Hauptsitz in Schaffhausen (Archiv) (Bild: sda)

Der Schaffhauser Industriekonzern Georg Fischer hat sich im vergangenen Jahr weiter vom Absturz in der Wirtschaftskrise erholt. Trotz der Franken-Stärke konnte das Traditionsunternehmen den Gewinn um über die Hälfte verbessern. Auch der Umsatz legte zu. Und das Wachstum soll weitergehen.

Unter dem Strich blieb 2011 ein Reingewinn von 168 Mio. Franken. Das sind 56 Prozent mehr als im Vorjahr, wie Georg Fischer am Dienstag bekannt gab. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um knapp ein Drittel auf 235 Mio. Franken.

Damit ging die Erholung weiter, nachdem Georg Fischer 2009 wegen der Wirtschaftskrise einen Verlust von 238 Mio. Fr. erlitten hatte. Allerdings ist der Konzern trotz des Aufschwungs immer noch weit entfernt von den Boomjahren 2006 und 2007, als Georg Fischer einen Reingewinn von 245 Mio. Fr. und mehr eingefahren hatte.

Der Umsatz legte im vergangenen Jahr um 6 Prozent auf 3,64 Mrd. Fr. zu. „Ich bin froh, dass wir 2011 trotz Gegenwind unser Ergebnis deutlich erhöhen konnten“, sagte Konzernchef Yves Serra an der Bilanzmedienkonferenz im hauseigenen Klostergut Paradies in Schlatt TG. Ohne die Franken-Hausse hätte Georg Fischer noch deutlich mehr verdient.

Der starke Franken habe 436 Mio. Fr. Umsatz und 77 Mio. Fr. Betriebsgewinn aufgezehrt. Ohne die Währungseinflüsse wäre der Umsatz um 18 Prozent auf 4,1 Mrd. Fr. und der Betriebsgewinn gar um 73 Prozent auf 312 Mio. Fr. gestiegen. Damit hätte der Konzern beinahe wieder das Niveau der Boomjahre erreicht.

Gegensteuer wirkt

Immerhin habe Georg Fischer dank frühzeitig ergriffener Massnahmen die negativen Auswirkungen des starken Frankens massgeblich reduzieren können. So habe der Konzern bereits Anfang Jahr die Preise erhöht und die Einkäufe in Euro ausgeweitet. Geholfen habe auch eine mehrmonatige Verlängerung der Arbeitszeit bei der Werkzeugmaschinen-Tochter Agie Charmilles.

Die in der Krise am tiefsten abgestürzte Division drohte zeitweise, in die roten Zahlen zu rutschen und wurde unter anderem durch die Euro-Untergrenze von 1,20 Fr. durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) aufgefangen.

Im vergangenen Jahr wuchs Agie Charmilles, die den Grossteil der Werkzeugmaschinen in der Schweiz herstellt, so stark wie kein anderer Konzerbereich: Der Umsatz verbesserte sich um 11 Prozent auf 800 Mio. Franken. Der Betriebsgewinn legte von 22 Mio. auf 37 Mio. Fr. zu.

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