Beim Industriekonzern Oerlikon hat sich der Kauf der Oberflächenbeschichtungssparte von Sulzer im Quartalsergebnis niedergeschlagen. Durch das per Anfang Juni konsolidierte Geschäft konnte Oerlikon den Umsatz um 12,1 Prozent auf 807 Mio. Fr. ausweiten.
Bei der Profitabilität weist Oerlikon aber eine deutlich geringere Zuwachsrate aus, wie aus dem Communiqué vom Dienstag hervorgeht. Obwohl Integrationskosten für Sulzer Metco zu Buche schlugen, fiel der operative Gewinn (EBIT) im zweiten Quartal mit 91 Mio. Fr. aber doch 2,2 Prozent höher aus als im Vorjahr.
Das Konzernergebnis weist Oerlikon jeweils nur fürs Halbjahr aus: Es betrug heuer 123 Mio. Franken, was im Vergleich zum Vorjahr einem Plus von 12,8 Prozent entspricht.
Die einzelnen Konzernsparten entwickelten sich unterschiedlich. Während im Oberflächenbeschichtungsgeschäft Surface Solutions von April bis Juni durch die einmonatige Konsolidierung von Sulzer Metco ein Umsatzplus von beinahe 60 Prozent resultierte, wies auch die Textilmaschinensparte ein Umsatzwachstum von stattlichen 7 Prozent aus. Immer noch 3,5 Prozent mehr umgesetzt hat Oerlikon im Segment Drive Systems, das Antriebe für unterschiedlichste Anwendungen produziert.
Einen Umsatzrückgang hinnehmen musste Oerlikon beim Geschäft mit Vakuumkomponenten (-5,9 Prozent) und im Segment Advanced Technologies (-23,5 Prozent), das Produktionsanlagen für die Halbleiterindustrie entwickelt und baut. Während letzterer Umsatzrückgang auf die Terminierung von Projekten zurückgeht, litt Oerlikon Vacuum unter der schwachen Nachfrage auf dem Markt.
Bestelleingänge rückläufig
Nicht gerade rosig sieht es bei Oerlikon mit den Bestelleingängen aus: Konzernweit fielen diese im zweiten Quartal zwar 4,5 Prozent höher aus als vor einem Jahr. Dies ist aber einzig und alleine auf das Oberflächenbeschichtungsgeschäft zurückzuführen, das hauptsächlich durch die Sulzer-Metco-Übernahme mehr Bestellungen ausweist, aber auch mit der Marke Oerlikon Balzers mehr Bestellungen akquirieren konnte.
Für alle anderen Konzernsparten wird ein Bestellrückgang vermeldet. Dennoch hält das Oerlikon-Management an seinem Ausblick für die kommenden Monate fest, welcher für das ganze Jahr einen Anstieg der Bestellungen um 10 Prozent, ein Umsatzplus von 15 Prozent sowie eine mehr oder weniger stabile Profitabilität vorsieht.