Der neue FIFA-Präsident Gianni Infantino spricht sich wie sein Vorgänger Sepp Blatter, aber anders als sein früherer Chef bei der UEFA, Michel Platini, für die Einführung des Video-Beweises aus.
«Wenn der Fluss des Spiels garantiert ist, müssen wir sehen, wie die Technologie dem Spiel helfen kann. Wir müssen mit ernsthaften Tests anfangen, besser früher als später», sagte der Walliser in einem Interview gegenüber dem hauseigenen FIFA-TV. «Wir können die Augen nicht mehr vor der Technologie verschliessen. Wir müssen Tests im wirklichen Leben machen. Es ist wichtig, zu sehen, welchen Einfluss die Technologie auf den Fluss des Spiels haben wird.»
Ausserdem wünscht sich Infantino eine stärkere Einbindung der Profi-Spieler in die Diskussionen jeglicher Art bei der FIFA. «Es ist wichtig, dass die Spieler involviert sind. Denn sie sind die Stars des Fussballs. Ihre Stimme muss gehört werden.» Diese Idee hatte einst auch Blatter aufgeworfen. Er hatte im vergangenen Jahr wenige Tage vor seiner Rücktrittsankündigung über die Einführung einer Abteilung gesprochen, die sich dem Profi-Fussball annehmen sollte – mit Einbezug von Profis und Schiedsrichtern.
Über eine mögliche Versuchsphase für Tests des Videobeweises – die Torlinientechnologie hat sich ohnehin bereits weitgehend durchgesetzt – wird der International Football Association Board am Wochenende auf seiner Jahresversammlung in Cardiff entscheiden. Es ist anzunehmen, dass die Mitglieder des Boards sich für eine Testphase aussprechen werden.
Beraten wird der Board auch über die Abschaffung der Dreifachbestrafung bei Penaltys nach einer Notbremse (Penalty, Rote Karte, Sperre) sowie über die Einführung von Strafbänken und die Möglichkeit eines vierten Wechsels in der Verlängerung.