Infernaler Weg nach unten

Am Sonntag fand das jährliche Seifenkisten-Rennen im Margarethenpark statt. Neben scharfen Kurven hatten die rund 48 Teilnehmer noch ein weiteres Problem – den nassen Asphalt. Lustig wars, wie unser Video zeigt. Drei Verletzte gab es aber auch.

Ruben sieht der Abfahrt ungern entgegen. Er zitterte gar ein wenig vor Nervosität. (Bild: Livio M. Stöckli)

Am Sonntag fand das jährliche Seifenkisten-Rennen im Margarethenpark statt. Neben scharfen Kurven hatten die rund 48 Teilnehmer noch ein weiteres Problem – den nassen Asphalt. Lustig wars, wie unser Video zeigt. Drei Verletzte gab es aber auch.

Wer denkt, Kinder würden an einem regnerischen Wochenende nur noch am Handy oder vor dem Fernseher rumblödeln, liegt mächtig falsch. Es gibt nämlich noch Kinder, die hart im Nehmen sind. Diese zimmern und hämmern sich einige Bretter zurecht, fertigen daraus eine mehr oder weniger strassentaugliche Seifenkiste und donnern Hügel hinunter.

Genau das taten die rund 48 Teilnehmer des «Inferno Seifenkistenrennen» am Sonntag im Margarethenpark, veranstaltet vom Verein «Robi-Spiel-Aktionen Basel». Verteilt auf 38 Seifenkisten fuhren die Kinder alleine oder in der Zweierkiste um den ersten Rang. Infernal war die über 300 Meter lange Rennstrecke dabei allemal. Abschnitte wie «Teufelskurve», «Felgenschreck» oder «Höllenschlund» sorgten im Startbereich bei einigen Kindern für Fluchtreflexe. Die Namensgebung war auch nicht wirklich übertrieben. Kurzum: Wer keine guten Bremsen hatte, schaute ziemlich bald in die Röhre. Dazu kam der nasse Asphalt, der stellenweise für Rutschpartien sorgte.

Andreas Hanslin, Geschäftsleiter von «Robi-Spiel-Aktionen Basel», war sich dem bewusst: «Gute Bremsen und ein solides Fahrwerk waren die Voraussetzungen für die Teilnahme. Gestalterisch waren die Kinder hingegen frei», sagte er, noch während hinter ihm eine Minikiste im Blumengarten-Design durch das Ziel ratterte.

Ruben und Swann, Gewinner der TagesWoche-Herzen

Beim Rennen dabei waren auch Ruben Ozon, der seine Kiste in der TagesWoche bereits vorgestellt hatte, und sein Mitfahrer Swann. Mit ihrem «Robi-Kiosk» steuerten sie eines der wenigen Fahrzeuge, das Popcorn auf dem Dach mitführte. Leider dauerte die Fahrt nur kurz: Bereits nach hundert Metern im ersten Lauf landete ihre Seifenkiste im Graben. «Wir haben die Teufelskurve zu eng genommen und sind danach ins Schleudern gekommen», sagte ein desillusionierter Ruben nach dem Ausscheiden. Den zweiten Lauf traten die beiden nicht mehr an – Co-Pilot Swann hatte sich beim Sturz den Daumen gebrochen.

Unglücklicherweise blieb es dabei nicht beim einzigen Unfall. Ein weiterer Teilnehmer musste von der Sanität aus seiner Ferrari-Kiste befreit und ins Spital gebracht werden, nachdem er sich bei der Abfahrt verletzt hatte. Noch ein Teilnehmer lief mit blutiger Hand davon. Im Grossen und Ganzen also ein brachiales Unterfangen ­– zeitweise waren zwei Krankenwagen vor Ort. Gemäss Hanslin handelte es sich allerdings um eine Seltenheit: «Schwere Verletzungen gab zum Glück es bis jetzt noch nie.»

Nebst dem Kinderrennen fand noch eine Promi-Runde statt, die jedoch für weit weniger Aufregung sorgte. Neben Olivier Wyss, der bei der Kantons- und Stadtentwicklung arbeitet und den ersten Rang machte, bestiegen unter anderem auch Architekt Darko Stula sowie Fanarbeiter und SP-Grossrat Thomas Gander ein Gefährt. Regierungspräsident Guy Morin hingegen trat nicht selber an, sondern schickte seine Tochter Meret als Vertretung. Die gesamte Rangliste gibts hier.

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