Die Inflation in der Euro-Zone hat ihren Höhepunkt vorerst überschritten. Die Konsumentenpreise stiegen im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat nur noch um 2,8 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte.
Die drei Monate davor hatte die Teuerungsrate auf dem Drei-Jahres-Hoch von 3,0 Prozent verharrt. Ökonomen hatten mit dem Rückgang gerechnet.
Dieser wird sich gemäss den Erwartungen der Europäischen Zentralbank (EZB) 2012 fortsetzen. Die Zentralbank geht von einem deutlichen Absinken der Inflationsrate auf durchschnittlich zwei Prozent aus. Bis zu dieser Marke spricht sie von stabilen Preisen.
Die EZB hatte in zwei Schritten im November und Dezember den Leitzins auf 1,0 Prozent gedrückt, obwohl die Teuerungsrate damals noch auf dem Drei-Jahreshoch lag. Kritiker warfen der Notenbank vor, die Inflation mit einer Politik des billigen Geldes noch weiter anzuheizen.
Experten sehen dank der rückläufigen Inflation nun einen grösseren Spielraum für weitere Zinsreduktionen. Eine Senkung auf 0,75 Prozent bereits in der ersten Sitzung des EZB-Rats am 12. Januar sei aber nicht zu erwarten, sagte ein Ökonom gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.