Der Bank- und Versicherungskonzern ING will ungeachtet eines Gewinns von rund 1,7 Mrd. Euro im dritten Quartal 2700 Arbeitsplätze streichen. Das kündigte das niederländische Unternehmen am Donnerstag an.
Im Vergleich zum dritten Quartal des Vorjahres, als ING 239 Mio. Euro verdiente, steigerte der Finanzkonzern seinen Gewinn in diesem Jahr um etwa das Siebenfache auf 1,692 Mrd. Euro. Allerdings trennten sich die Niederländer im Berichtszeitraum von mehreren Geschäftsbereichen, die Erlöse sind im Gewinn berücksichtigt.
Das Resultat lag insgesamt über den Erwartungen von Analysten. Dazu trug vor allem das Versicherungsgeschäft bei, während der Bankenbereich schwächelte. Hier ging der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 1,49 auf 1,06 Mrd. Euro zurück. Zudem schrieb ING griechische Anleihen in Höhe von insgesamt 467 Mio. Euro ab.
Die ING-Gruppe müsse „entscheidende Schritte“ zur Senkung der Kosten unternehmen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, erklärte Konzernchef Jan Hommen in Amsterdam zum Stellenabbau. Die Massnahmen für mehr Effektivität und der Stellenabbau sollen vor allem zu geringeren Kosten im Privatkundengeschäft führen.
Der ING-Konzern war in der Finanzkrise 2008 vom niederländischen Staat mit zehn Mrd. Euro an Notkrediten gerettet worden. Einen Grossteil hat ING bereits zurückgezahlt. 2012 will der Konzern gegenüber dem Staat wieder völlig schuldenfrei sein.