Kein Sexualunterricht vor dem Alter von neun Jahren: Dies ist die zentrale Forderung einer eidgenössischen Volksinitiative, deren Text sich zurzeit bei der Bundeskanzlei in der Vorprüfung befindet. Den Anstoss gab der so genannte Sex-Koffer an den Basler Schulen.
Urheber der Initiative „Schutz vor Sexualisierung in Kindergarten und Primarschule“ ist eine Gruppe von Basler Eltern, die sich in einem „Elternkomitee“ organisiert haben. Dessen Präsident Benjamin Spühler bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung „Blick“ vom Mittwoch.
Die Bundeskanzlei prüft nun, ob die formellen Bedingungen an eine Volksinitiative erfüllt sind, bevor die Unterschriftensammlung beginnen kann. Dies könnte noch in diesem Frühling der Fall sein.
Würde die Initiative dereinst vom Stimmvolk angenommen, müsste auch die umstrittene Sex-Box weg, die an den baselstädtischen Kindergärten und Schulen im Aufklärungsunterricht zum Einsatz kommt. Sie enthält unter anderem Abbildungen von Geschlechtsteilen.
Zartes Kindesalter
Schon Kindergärtler würden mit perversem und pornografischem Material konfrontiert, kritisiert das „Elternkomitee“. Im zarten Kindesalter sei Sexualkundeunterricht fehl am Platz.
Gemäss der Initiative soll Sexualkunde ab der dritten Klasse schrittweise möglich sein. Zumindest bei jüngeren Kindern soll hierfür die Zustimmung der Eltern erforderlich sein. Denn Sexualerziehung sei grundsätzlich Sache der Eltern.
Die Initiative verlangt zudem mehr Prävention zum Schutz vor Kindsmissbrauch. Der Präventionsunterricht dürfe aber keine eigentliche Sexualkunde enthalten.