Gegen die drohende Schliessung des Bruderholzspitals regt sich weiter Widerstand. Eine am Dienstag vorgestellte Volksinitiative will nun die medizinische Grundversorgung im Kanton Baselland im bisherigen Rahmen sichern und damit auch den Standort Bruderholz.
Lanciert wurde die formulierte Gesetzesinitiative «Ja zum Bruderholzspital» von einem überparteilichen Komitee. Diesem gehören Exponenten fast des ganzen politischen Spektrums von links bis rechts an, aber auch frühere leitende Ärzte des Bruderholzspitals.
Die Initiative verlangt eine Änderung des Spitalgesetzes. In diesem soll festgeschrieben werden, dass das aus der Verwaltung ausgegliederte Kantonsspital Baselland (KSBL) in Laufen die Grundversorgung und an den Standorten Bruderholz und Liestal die erweiterte Grundversorgung sowohl im stationären wie ambulanten Bereich sichert.
Die Zukunft des Bruderholzspitals ist seit Jahren Gegenstand politischer Diskussionen. Ende Juni kündigten die Regierungen beider Basel die Prüfung einer gemeinsamen Spitalgruppe an.
Bestehen soll diese aus dem Universitätsspital Basel und dem KSBL. Dabei soll das sanierungsbedürftige Bruderholzspital abgerissen und an seiner Stelle am gleichen Ort eine Tagesklinik gebaut werden.
Bedarf für Initianten ausgewiesen
Die Initianten wollen jedoch, dass das Bruderholzspital als Spital der erweiterten Grundversorgung in gut erreichbarer Lage für die Patienten des unteren Kantonsteils erhalten bleibt. Der Bedarf für dieses Krankenhaus sei mit einer Belegung von durchschnittlich 90 Prozent nachgewiesen, argumentieren sie.
Sorgen machen sich die Initianten namentlich um die medizinische Versorgung der wachsenden Zahl von alten Menschen. Bei diesen werde sich die geplante Verlagerung vom stationären zum ambulanten Bereich in Grenzen halten. Ältere Menschen seien pflegebedürftiger als junge Patienten, und oft fehle ihnen ein unterstützendes Umfeld.
Schliesslich befürchten die Initianten, dass es für die durchschnittlich 300 Patienten, die im Bruderholzspital versorgt werden, nicht genügend Ausweichmöglichkeiten gibt. Damit müssten namentlich Allgemeinversicherte mit Wartezeiten rechnen, und es drohe eine Zweiklassenmedizin.