Die Initiative für einen Standort der Kinder- und Jugendpsychiatrischen Klinik (KJPK) im Zentrum vom Basel kommt nicht an die Urne. Die Initianten zeigen sich mit einem Kompromiss einverstanden und ziehen die Initiative zurück.
Der Kompromiss sieht vor, dass die ambulanten Angebote der KJPK weiterhin im Zentrum von Basel angeboten werden, wie die Verantwortlichen der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) und Vertreter des Initiativkomitees am Donnerstag vor den Medien sagten. Damit sei das Hauptanliegen der Initiative umgesetzt.
Ursprünglich sollten Angebote der KJPK, die heute auf sechs Standorte verteilt sind, in einem Neubau auf dem UPK-Areal im Westen der Stadt zusammengezogen werden. Extern hätten nur noch die Angebote im Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) aufrecht erhalten bleiben sollen.
Besser erreichbar
Gegen den neuen Standort bildete sich Widerstand: Ein Initiativkomitee forderte per formulierter Verfassungsinitiative einen besser erreichbaren Standort im Stadtzentrum – idealerweise nahe beim UKBB. Das Volksbegehren war im Herbst 2014 mit 3470 gültigen Stimmen eingereicht worden.
Mit dem Kompromiss sind sich die Parteien nun einig, dass ein Standort im Zentrum eine tiefere Hemmschwelle biete. Bei den UPK hat es dazu aber ein Umdenken gebraucht, wie Verwaltungsratspräsident Konrad Widmer sagte. Ursprünglich hätten Experten in einem einzigen Standort grössere Vorteile gesehen.
Derzeit sind die ambulanten Angebote, die jährlich von rund 1000 jungen Patienten in Anspruch genommen werden, in einer Villa am Schaffhauserrheinweg im Kleinbasel untergebracht. In den kommenden Monaten wollen die UPK im Zentrum der Stadt Räumlichkeiten suchen, die angemietet werden sollen.
Neubau wird kleiner
Am Neubau auf dem UPK-Areal wollen die Verantwortlichen indes festhalten. Mit den beiden stationären Abteilungen für Kinder und Jugendliche, der Tagesklinik für Kinder im Vorschulalter und der Forschungsabteilung sollen vier Abteilungen der KJPK an die Wilhelm Klein-Strasse ziehen. Damit zeigt sich auch das Initiativkomitee einverstanden.
Das Bauprojekt soll jedoch nach Angaben der Verantwortlichen verkleinert werden. Da die derzeitigen Standorte teils veraltet seien, soll dies «möglichst rasch» geschehen. Ein konkreter Zeitplan liege aber noch nicht vor.
Hinter dem Kompromiss steht auch die Basler Regierung, welche die Initiative zur Ablehnung empfohlen hatte, wie Lukas Engelberger, Vorsteher des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt, sagte. Mit der Lösung sei das Hauptanliegen der Regierung erfüllt, Kindern und Jugendliche ein gutes Angebot zur Verfügung zu stellen.
Ebenso abgelehnt wurde die Initiative von der vorberatenden Gesundheits- und Sozialkommission des Grossen Rates. Das Geschäft steht noch auf der Traktandenliste der Sitzung vom kommenden Mittwoch.