Injustice – Gods Among Us – Spielkritik

Wenn Superman und Batman Schläge verteilen, bleibt kein Stein auf dem anderen. Im neu erschienen Prügelspiel INJUSTICE: GODS AMONG US ist das nicht anders. Aber es macht Spass und ist bisweilen äusserst spektakulär anzusehen! Wenn Batman und Superman Mortal Kombat spielen… 1991 erschien mit Mortal Kombat ein Prügelspiel, welches erstmals eine Gewaltdiskussion wegen Videospielen auslöste. […]

Duell der Götter: Superman gegen Batman

Wenn Superman und Batman Schläge verteilen, bleibt kein Stein auf dem anderen. Im neu erschienen Prügelspiel INJUSTICE: GODS AMONG US ist das nicht anders. Aber es macht Spass und ist bisweilen äusserst spektakulär anzusehen!

Wenn Batman und Superman Mortal Kombat spielen…

1991 erschien mit Mortal Kombat ein Prügelspiel, welches erstmals eine Gewaltdiskussion wegen Videospielen auslöste. Wurden Videospiele davor meist mit dem blauen Igel Sonic und dem niedlichen Klempner asoziiert, riss Mortal Kombat dem ganzen sprichwörtlich das Herz aus dem Körper. Die Kampfmännlein der Reihe waren wahrlich keine Chorknaben: Besonders die finalen „Fatality“ Moves erzürnten Moralapostel rund um den Globus.

In den letzten Jahren wurde es ruhiger um Mortal Kombat. Zwar erschien 2011 noch ein Reboot der Reihe auf den aktuellen Konsolen, doch wirklich Aufsehen erregten die blutrünstigen Kämpfer nicht mehr. Man besann sich auf den Erfolg des Crossover-Spiels Mortal Kombat vs. DC Universe, der die Spielmechanik der Mortal Kombat Reihe auf die bekannten Comichelden ausgeweitet hatte. Und statt ein Sequel zu veröffentlichen entsorgte man die angestaubten Mortal Kombat KämpferInnen kurzerhand und INJUSTICE: GODS AMONG US war geboren.

Das Spielprinzip ist wahrlich simpel: Prügel verteilen und einstecken mit den berühmtesten Comichelden der DC Welt. Von Batman über Superman bis zu Wonder Woman- alle sind mit von der Partie. Ingesamt lassen 25 Superheldinnen und –helden die Fäuste, respektive Superangriffe krachen. Das ist zwar keinesfalls innovativ oder revolutionär- aber höchst unterhaltend.

Anders als in Mortal Kombat ist INJUSTICE GODS AMONG US ziemlich harmlos. Blut fliesst kaum und auf die superbrutalen Finishing Moves wurde komplett verzichtet. Stattdessen dominieren die Action und die hervorragend animierten Superfähigkeiten. Wenn Batman einen Schwarm Roboterfledermäuse auf den Gegner loslässt oder Muskelprotz Bane (der ist etwa drei Mal so gross und schwer wie der aus dem letzten Batman-Kinofilm) seinen Gegner an einem Bein hin und her schleudert, macht das mindestens so viel Spass wie vor über 10 Jahren als Johnny Cage seinem Gegner mit einem Uppercut gleich die Birne wegfliegen liess.

Eine Story gibt’s ebenfalls. Die ist vollgestopft mit Paralleluniversen und Alter Egos. Da wird Metropolis vom Joker zerstört, Superman bringt Lois Lane um und Batman wird zum Rebellenführer. Verschiedene Versionen der Heldinnen und Helden treffen aufeinander und alles ist sehr kompliziert. Fans werden zufrieden sein- alle andern dürften sich kaum dafür interessieren. Es ist wie es ist: Prügelspiele brauchen keine Stories. Dafür eine gute Steuerung und ansprechende Special Moves.

Und INJUSTICE: GODS AMONG US punktet erfreulicherweise in Beidem. Wenn Superman den Gegner mit einem Powerschlag aus der Erdatmosphäre befördert, ihn dort stoppt und mit einem noch gewaltigeren Punch in den Boden hämmert, dann wird das Herz eines manchen Comicfans vor Freude hüpfen. Ja, das ist brutal. Aber es ist auch gleichzeitig derart absurd und übertrieben, dass selbst Tom & Jerry vor Neid erblassen würden.

Die Steuerung funktioniert tadellos und die Balance der einzelnen Figuren ist wirklich beeindruckend. Es gibt nicht „DEN Helden“, mit dem man alle anderen Gegner mit blossem Knopfgehämmer zu Kleinholz verarbeitet. Jede Figur hat ihre individuellen Vor- und Nachteile- genau so, wie es sich für ein top Prügelspiel gehört.

Grafisch gibt sich INJUSTICE: GODS AMONG US ebenfalls keine Blösse. Die Figuren sind detaillierte 3D Modelle und die Animationen allesamt flüssig und stehen ihren Comic-Vorlagen in nichts nach. Die Sprecherinnen und Sprecher geben mit Grabesstimme coole one-liners ab und ein epischer Soundtrack untermalt das zerstörerische Geschehen passend.

Comic-und Prügelspielfans kommen hier voll auf ihre Kosten und trotzdem ist die Gewalt auf einem sehr erträglichen Cartoon-Niveau. Der Weg für ein Marvel Vs. DC Game ist geebnet- ich freue mich schon auf die ersten Hulk gegen Bane oder Spider-Man gegen Batman Kämpfe.

Bis dieser Traum jedoch Wirklichkeit wird, dürften noch einige Avengers- und Man of Steel-Abenteuer über die Leinwände flimmern…

Titel: Injustics- Gods Among Us, PEGI: ab 16 Jahren, Spieler: 1-2, Plattform: Wii U, PS3, XBOX360, Preis: ca. 79 Franken

Das Cover

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