Innenverteidiger bringen Brasilien in die Halbfinals

WM-Gastgeber Brasilien meistert die nächste Hürde. Die «Seleçao» bezwingt im Viertelfinal in Fortaleza Kolumbien verdientermassen mit 2:1. Nun wartet Deutschland.

Fantastisches Freistosstor zum 2:0: David Luiz war eine der spielentscheidende Figur für Brasilien beim 2:1 im Viertelfinal gegen Kolumbien. (Bild: Reuters/STEFANO RELLANDINI)

WM-Gastgeber Brasilien meistert die nächste Hürde. Die «Seleçao» bezwingt im Viertelfinal in Fortaleza Kolumbien verdientermassen mit 2:1. Nun wartet Deutschland.

Es waren die beiden Innenverteidiger, die Brasilien mit ihren Toren den Weg zum Erfolg wiesen. Nach nur sieben Minuten hatte Thiago Silva getroffen. Der Captain drückte den Ball nach Neymars Corner am weiten Pfosten mit dem linken Knie über die Linie. Thiago Silva hatte sich im Rücken von Carlos Sanchez davongeschlichen. Der Kolumbianer reagierte viel zu spät.

In der 69. Minute war David Luiz an der Reihe. Der Abwehr-Mann von Chelsea versenkte den Ball mit einem fulminanten Freistoss aus rund 30 Metern Torentfernung im gegnerischen Netz.

James Rodriguez mit Treffer Nummer 6

Kolumbien konnte in der Schlussphase nur noch verkürzen. Shooting-Star James Rodriguez verwertete souverän einen Penalty (80.), den Brasiliens Goalie Julio Cesar mit einem Foul an Carlos Bacca verschuldet hatte. Für den Offensiv-Spieler der AS Monaco war es bereits das sechste Tor an dieser WM. Rodriguez muss sich nun von der grossen Bühne verabschieden.

Rodriguez hat sich mit an diesem Turnier mit starken Leistungen in den Fokus gedrängt, auch wenn sein Einfluss auf das Geschehen im Viertelfinal begrenzt war. Die Kolumbianer, die erstmals bei einer WM unter die Top 8 vorgestossen sind, waren gegen Brasilien in der Offensive nicht mehr so überzeugend wie in die Partien davor. Die «Cafeteros» erwachten zu spät.

Brasilien muss zittern

Brasilien steht zu Recht in den Halbfinals, auch wenn am Ende ordentlich gezittert werden musste. Das dritte WM-Viertelfinal-Out in Serie konnte ohne grössere Probleme abgewendet werden. Die «Seleçao» war in Fortaleza in einem mit viel Leidenschaft geführten Duell die aktivere und gefährlichere Mannschaft.

75 Minuten lang gehörte das Spieldiktat dem Heimteam. Es war vor allem Hulk, der sich mit kraftvollen Rushes in Szene setzen konnte. Fred hingegen war erneut ein Totalausfall. Man muss sich fragen, wie lange es für Brasilien noch gut gehen kann mit dieser Sturmspitze.

Thiago Silva gesperrt, Neymar angeschlagen

Trainer Luiz Felipe Scolari ist nun so oder so zu Umstellungen gezwungen. Thiago Silva wird nach seiner zweiten gelben Karte gegen Deutschland gesperrt sein. Es war eine unnötige Verwarnung, die sich der Captain einhandelte. Ohne Not behinderte er den gegnerischen Keeper Ospina bei dessen Abschlag-Versuch.

Fraglich ist, ob Superstar Neymar den Brasilianern gegen Deutschland zur Verfügung stehen wird. Er musste im Viertelfinal, der von zahlreichen Fouls geprägt war, kurz vor dem Abpfiff des spanischen Schiedsrichters verletzt vom Feld getragen werden. Immerhin aus brasilianischer Sicht wird der gegen Kolumbien gesperrte Luiz Gustavo auf den Halbfinal hin zurückkehren.

Brasilien–Kolumbien 2:1 (1:0)
Castelao, Fortaleza. – 60’000 Zuschauer. – SR Velasco Carballo (Sp). – Tore: 7. Thiago Silva 1:0. 69. David Luiz 2:0. 80. Rodriguez (Foulpenalty) 2:1.

Brasilien: Julio Cesar; Maicon, Thiago Silva, David Luiz, Marcelo; Fernandinho, Paulinho (86. Hernanes); Hulk (83. Ramires), Oscar, Neymar (88. Henrique); Fred.
Kolumbien: Ospina; Zuniga, Zapata, Yepes, Armero; Cuadrado (80. Quintero), Guarin, Sanchez, Ibarbo (46. Ramos); Gutierrez (70. Bacca), Rodriguez.

Bemerkungen: Brasilien ohne Luiz Gustavo (gesperrt). 88. Neymar verletzt ausgeschieden. – Verwarnungen: 64. Thiago Silva (Behinderung des gegnerischen Torhüters/im Halbfinal gegen Deutschland gesperrt). 67. Rodriguez (Foul). 69. Yepes (Unsportlichkeit). 78. Julio Cesar (Foul).

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