Die Gewalt im mexikanischen Drogenkrieg nimmt kein Ende. Innert zwei Tagen wurden in verschiedenen Bundesstaaten mindestens 47 Leichen entdeckt. Allein in Guadalajara wurden mindestens 20 Tote gefunden – nur wenige Tage vor Eröffnung der Internationalen Buchmesse in der zweitgrössten Stadt Mexikos.
Die Leichen wurden unweit des Veranstaltungsorts in drei Fahrzeugen entdeckt, die auf einer stark befahrenen Strasse der Hauptstadt des westlichen Bundesstaats Jalisco abgestellt waren. Die Toten seien gefesselt und geknebelt gewesen, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.
Nach Angaben des Sicherheitsministers von Jalisco, Luis Carlos Najera, wurde in einem der Fahrzeuge die Botschaft eines Drogenkartells entdeckt. Um welche Bande es sich dabei handelte, wollte er zunächst nicht sagen. Auch zu dem Inhalt der Botschaft äusserte er sich nicht.
Die am Wochenende beginnende Buchmesse von Guadalajara gilt als die weltweit wichtigste Messe für spanischsprachige Literatur. Eine Reihe renommierter Autoren und Verleger werden erwartet, darunter die beiden Literatur-Nobelpreisträger Herta Müller und Mario Vargas Llosa.
Leichen in brennenden Fahrzeugen
In der Hauptstadt von Sinaloa, Culiacán, waren bereits am Mittwoch insgesamt 17 Leichen in zwei brennenden Fahrzeugen entdeckt worden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurden die Opfer dort zunächst erschossen und dann die Fahrzeuge in Brand gesteckt.
Die Behörden gehen von einem Bandenkrieg zwischen zwei rivalisierenden Drogenkartellen aus. Durch Sinaloa führt eine der wichtigsten Drogen-Schmuggelrouten in Richtung USA.
Vier weitere Tote wurden am Mittwoch in der Ortschaft Pericos entdeckt, noch drei weitere in der Stadt Salvador Alvarado. In der Ortschaft Acólman bei Mexiko-Stadt fand die Polizei die Leichen zweier junger Männer. Eine weitere Leiche wurde in einem brennenden Auto in Toluca, der Hauptstadt des Bundesstaates Mexiko, gefunden, wie die Zeitung „Reforma“ am Donnerstag berichtete.
In Ladeeraum und doppeltem Boden
Die Feuerwehr in Culiacán war nach Angaben der Staatsanwaltschaft zu brennenden Kleintransportern an zwei an verschiedenen Orten gerufen worden. In einem Fall wurden fünf Leichen im hinteren Teil des Fahrzeugs und sieben weitere in einem doppelten Boden gefunden.