Chinesische Schiffe sind nach japanischen Angaben erneut in die Gewässer um eine von beiden Ländern beanspruchte Inselgruppe eingedrungen. Drei Aufklärungsschiffe der chinesischen Regierung sind am Montagmorgen nahe dem Archipel im Ostchinesischen Meer gesichtet worden.
Die Schiffe seien in die Zwölf-Meilen-Zone um die Inseln eingedrungen, teilte die japanische Küstenwache mit.
China schickt immer wieder Schiffe in das Seegebiet, um Stärke im Streit um die Inseln zu zeigen. Ende April meldete Japan, acht chinesische Schiffe seien dort gesichtet worden. Ministerpräsident Shinzo Abe kündigte daraufhin an, jeder Chinese, der die Inseln betrete, werde «mit Gewalt» ausgewiesen.
Die beiden Länder streiten seit Monaten offen um die unbewohnte Inselgruppe, die von Japan Senkaku und von China Diaoyu genannt wird. Ausgelöst wurden die Spannungen Anfang September dadurch, dass die japanische Regierung beschloss, mehrere der Inseln aus japanischem Privatbesitz zu kaufen. Der Streit entwickelte sich zu einer diplomatischen Krise.
Taiwan will Inseln ebenfalls
Auch Taiwan erhebt Anspruch auf den Archipel, der etwa 200 Kilometer vor der Küste Taiwans und rund 400 Kilometer von der japanischen Insel Okinawa entfernt liegt. Die Inseln liegen strategisch günstig in fischreichen Gewässern, in der Umgebung werden grössere Erdöl- und Erdgas-Vorkommen im Meeresboden vermutet.