Wenn die Amerikaner eine ihrer Errungenschaften offiziell feiern, gibt es kein Halten mehr. Das Feuerwerk auf der 75jährigen Golden Gate-Brücke ist eiun Beispiel dafür.
Wenn die Amerikaner mal entschieden haben, etwas zu verbieten/ etwas zu fördern / etwas zu feiern, dann ziehen sie das in der Regel mit allen Konsequenzen durch. das gilt auch für pompöse Jubiläumszelebrationen.
Und plötzlich wird das Pathos, das pragmatischere Geister wie mich im Alltag schnell nerven kann, zum faszinierenden Pomp, zum begeisternden Sprudel und zur Leichtigkeit, die auch mal Rockmusik und chinesisches Feuerwerk einbezieht.
San Francisco hat dieses Wochenende den 75. «Geburtstag» seines Wahrzeichens begangen. Mit eben jenem kompromisslosen Pomp, den man sich hierzulande niemals mehr leistet. Bauten wie die Golden Gate Brücke kriegen zwar auch die USA selbst mit Stimulus-Programmen in dreistelliger Milliardenhöhe nicht mehr hin (dafür habe ich gesehen, wie mit dem Geld Nebensträsschen in Nordkalifornien saniert wurden, wo die Arbeiter zuerst zwei Stunden durchs Niemandsland zur Baustelle fahren mussten). Aber wenigstens reicht es noch, die einstigen grössenwahnsinnigen Träume im gebührenden Lichterglanz erstrahlen zu lassen. Man kannn das obszön finden – sehenswert ist es allemal.