Die Polizeibehörden aus Österreich, Rumänien, Deutschland und der Schweiz haben eine rumänische Einbrecherbande zerschlagen. Die Bande soll insgesamt 18 Einbruchsdiebstähle in Juweliergeschäfte in Österreich, Deutschland und der Schweiz begangen haben.
Dabei soll die Bande einen Schaden von über einer Million Euro angerichtet haben, wie die Ermittler am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Bregenz mitteilten. 16 Mitglieder der kriminellen Vereinigung, darunter befindet sich der Rädelsführer, wurden bisher verhaftet, drei Personen sind derzeit noch flüchtig.
Die Täter gingen stets nach dem gleichen Muster vor. In Gruppen von zwei bis vier Männern zerstörten sie nachts die Schaufenster von Juweliergeschäften in Innenstadtlage, griffen sich durch das entstandene Loch bevorzugt hochwertige Markenuhren sowie weitere Schmuckstücke und entkamen damit.
Zwei Minuten „Arbeit“
„So ein Einbruch war in zwei Minuten erledigt“, sagte German Meusburger, Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) für Vorarlberg. In Österreich schlugen die Täter in Amstetten (August 2008), Wiener Neustadt (Mai 2010), Linz (Juni 2010), Hohenems (Juli 2010) und in Fürstenfeld (Januar 2011) zu.
Gleich dreimal brachen die Rumänen bei einem Juwelier in Wels ein (November 2010, April 2011, Mai 2011). Weitere Taten in Bayern, etwa in Fürstenfeldbruck, und in den Kantonen St. Gallen, Graubünden, Aargau, Bern und Luzern sollen ebenfalls auf das Konto der Bande gehen.
Die polizeilichen Ermittlungen samt internationalem Austausch unter Leitung des LKA Vorarlberg führten in die rumänische Grenzstadt Drobeta Turnu Severin. „Wir konnten in Zusammenarbeit mit den rumänischen Kollegen bald gegen konkrete Personen ermitteln“, so Meusburger.
Bereits im Dezember 2010 wurden zwei Personen bei einem Einbruchsdiebstahl in Luzern festgenommen, wenige Monate später wurden drei Mitglieder der Bande in Wels A verhaftet. Diese zeigten sich geständig und machten Angaben zum Aufbau der kriminellen Vereinigung.
Rädelsführer ausgeliefert
Als Haupttäter gilt ein 44-jähriger Rumäne, der die Straftaten organisiert haben soll. Der Mann soll an die zwischen 16 und 29 Jahre alten Tatverdächtigen Heroin und Marihuana verkauft haben und diese dabei als Einbrecher angeworben haben, die extra für die Taten anreisten.
Die Beute wurde vermutlich nach Rumänien gebracht und dort verkauft. Der Verbleib des Diebesgutes sei derzeit unbekannt, so die Ermittler.