Der Schweizer Regisseur und Autor Milo Rau erhält den diesjährigen Preis des Internationalen Theaterinstituts (ITI). Nach früheren Gewinnern wie Frank Castorf, Pina Bausch oder Christoph Marthaler ist er der jüngste Träger der Auszeichnung.
Der Schweizer Theatermann Milo Rau sorgt mit seinen politischen Theaterinszenierungen seit Jahren für Aufsehen. Jetzt wird er dafür gewürdigt: Der Vorstand des Internationalen Theaterinstituts verleiht ihm einen Preis, da er mit seinem «International Institute of Political Murder» (IIPM) Anstoss errege. «Er steht für eine Generation, die mit Kompromisslosigkeit auf die sich immer stärker radikalisierende Wirklichkeit reagiert. Haltung beziehend und Haltung einfordernd verleiht Milo Rau dem Theater und der Gesellschaft Impulse, die den Sprengstoff der globalen Konflikte in unsere Mitte holen.»
Geehrt werden seit 1985 jährlich Persönlichkeiten, die im deutschsprachigen Theaterraum mit herausragenden Leistungen von internationaler Ausstrahlung auf sich aufmerksam machen. Rau, seit 2007 künstlerischer Leiter des IIPM, machte zuletzt mit «The Dark Ages» (2015) und «Das Kongo Tribunal» (2015) von sich reden. In der Schweiz erinnert man sich auch an seine «Zürcher Prozesse», eine inszenierte Gerichtshandlung gegen die «Weltwoche» (2013) oder an «The Civil Wars» in der Kaserne Basel.
Die Preisverleihung findet am 10. April im Rahmen der Aufführung seines Stücks «Mitleid. Die Geschichte des Maschinengewehrs» in Berlin statt.