Der diesjährige Man Booker International Prize geht an die US-amerikanische Kurzgeschichtenautorin Lydia Davis. Die mit 60’000 Pfund (knapp 90’000 Franken) dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre für ein Gesamtwerk vergeben.
Die 1947 in Northampton im US-Bundesstaat Massachusetts geborene Autorin lebt in New York. Neben ihren Kurzgeschichten ist Davis auch für ihre Übersetzungen französischer Literatur bekannt, darunter Werke von Marcel Proust und Gustave Flaubert. Roman hat Davis bisher nur einen veröffentlicht, «Das Ende der Geschichte» erschien 1995.
Ausser Davis waren neun weitere Kandidaten für den Preis nominiert, darunter der Winterthurer Schriftsteller Peter Stamm.
Der Man Booker International Prize wurde 2005 geschaffen als Ergänzung zum Booker Prize, der seit 1969 verliehenen wichtigsten britischen Auszeichnung für Literatur. Der Wettbewerb steht Schriftstellern und Schriftstellerinnen offen, deren Werk auf Englisch erschienen ist.
Im Gegensatz zum Booker Prize, der jährlich vergeben wird, kommt nur alle zwei Jahre jemand in den Genuss des Man Booker International. Dafür ist die Auszeichnung mit 60’000 britischen Pfund um 10’000 Pfund höher dotiert als der «normale» Booker.
Der internationale Man Booker Preis ist bisher vier Mal vergeben worden. Preisträger waren nacheinander der Albaner Ismail Kadare, der Nigerianer Chinua Achebe, die Kanadierin Alice Munro und zuletzt vor zwei Jahren der US-Amerikaner Philip Roth.