Internationales Treffen für Frieden in Kolumbien in Lausanne

Vom 23. bis 25. März findet ein internationales Treffen für eine politische Lösung für Kolumbien statt. Die Organisatoren wollen mit dem Treffen den Konflikt in Kolumbien international sichtbar machen. Verschiedene Menschenrechts- und Friedensaktivisten aus Kolumbien sind dazu in die Schweiz gereist.

Carlos Arturo Velandia (r.) und Ramiro Orjuelo an der Medienkonferenz (Bild: sda)

Vom 23. bis 25. März findet ein internationales Treffen für eine politische Lösung für Kolumbien statt. Die Organisatoren wollen mit dem Treffen den Konflikt in Kolumbien international sichtbar machen. Verschiedene Menschenrechts- und Friedensaktivisten aus Kolumbien sind dazu in die Schweiz gereist.

„Der seit 50 Jahren andauernde Krieg in Kolumbien hat die sozialen Strukturen im Land komplett zerstört“, sagte Carlos Arturo Velandia, am Freitag an einer Medienorientierung im Vorfeld der Tagung. Velandia wirkte bei den Friedensverhandlungen in den 1990er Jahren mit.

Mit dem Erstarken der sozialen und politischen Bewegungen in ganz Lateinamerika sieht er den richtigen Zeitpunkt gekommen, auch in Kolumbien erneut Friedensverhandlungen aufzunehmen. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Der Krieg geht weiter oder wir schliessen Frieden“, sagte er.

Politische Gefangene im Hungerstreik

Um Kolumbien in eine friedliche Demokratie umzubauen, müsse auch das Problem der politischen Gefangenen gelöst werden, sagte Franklin Castañeda vom Solidaritätskomitee für politische Gefangene.

Unter den Gefängnisinsassen habe es ausserdem viele Unschuldige, die nichts mit Politik zu tun hätten, sagte Castañeda weiter. „Bei der Verhaftung dieser Leute ging es dem Staat einzig darum zu zeigen, dass er etwas unternimmt.“

Aktuell seien 600 Gefängnisinsassen in einen Hungerstreik getreten, um gegen die unmenschlichen Haftbedingungen zu protestieren, sagte Anwalt Ramiro Orjuelo, der sich ebenfalls für politische Gefangene einsetzt.

Unter Konflikt leiden die einfachen Leute

Auch Orjuelo plädiert für die Aufnahme erneuter Friedensgespräche. „Vor allem die einfachen Leuten und die Bauern sind die Leidtragenden des Konflikts“, sagte er. So seien in den letzten Tagen elf Soldaten und 30 Rebellen getötet worden. „Bei den Getöteten handelt es sich nicht um die Kinder reicher Leute.“

Gemäss Zahlen des Hochkommissariats der Vereinten Nationen für Flüchtlinge (UNHCR) zählt Kolumbien rund fünf Millionen Vertriebene.

Organisiert wurde der dreitägige Anlass von verschiedenen Organisationen in der Schweiz, die sich für Frieden engagieren – darunter auch die Asociación Maloka in Neuenburg und die Asociación Asolatino in Bern.

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