Der britische Erfinder Tim Berners-Lee, durch dessen Ideen das Internet populär wurde, hat vor einer zu starken «Überwachung» dieses Mediums gewarnt. Das Internet und die sozialen Online-Netzwerke brächten die Menschen dazu, sich verstärkt zusammenzuschliessen.
Dank des Internets würden «Fehlentwicklungen in allen Ecken der Welt» angeprangert, sagte Berners-Lee bei einem Forum seiner World-Wide-Web-Stiftung in London. Durch diese Entwicklung seien «manche Regierungen bedroht», deswegen werde verstärkt zu «Überwachung und Zensur» gegriffen, kritisierte Berners-Lee.
Die Überwachung im Internet stellt laut Berners-Lee eine «Bedrohung für die Zukunft der Demokratie» dar. Daher seien grosse Schritte erforderlich, «um unsere fundamentalen Rechte auf Ungestörtheit und Meinungsfreiheit zu schützen», sagte er.
Besonders gross sei die Gefahr der Online-Überwachung in Entwicklungsländern. Aktuell würden Online-Inhalte vor allem in China, Russland, Saudi-Arabien und Pakistan stark eingeschränkt.
Berners-Lee startete am 6. August 1991 sein Projekt World Wide Web, das als Meilenstein bei der Nutzung des Internets durch die breite Öffentlichkeit gilt. Der britische Physiker ist inzwischen 58 Jahre alt.