In einer beispiellosen Aktion hat die internationale Polizeiorganisation Interpol den afrikanischen Elfenbeinhandel ins Visier genommen. In den vergangenen drei Monaten wurden 200 Kriminelle festgenommen und zwei Tonnen illegales Elfenbein beschlagnahmt.
Dies teilte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW), der die Einsatzkräfte bei der Aktion unterstützt hat, am Dienstag mit. Es seien zudem 20 Kilo Rhinozeroshorn, Löwen-, Leoparden- und Gepardenfelle, Krokodil- und Pythonhäute, lebende tropische Vögel, Schildkröten und andere geschützte Tierarten sowie zahlreiche Automatikwaffen konfisziert worden.
„Jeder Elefant, der für sein Elfenbein getötet wird, ist einer zuviel“, sagte Robert Kless, Kampagnenleiter des IFAW-Deutschland. „Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie Elefanten sinnlos abgeschlachtet werden.“
Aktionen in 14 Ländern
Interpol war in 14 afrikanischen Ländern im Einsatz, darunter Äthiopien, Botsuana, Ghana, Kenia, Liberia und Südafrika. Mehr als 320 Beamte von verschiedenen Institutionen wie Polizei, Zoll und Flughafen-Sicherheit beteiligten sich an der „Operation Worthy“. Sie schlugen vor allem auf Märkten, in Häfen und Geschäften sowie an Grenzübergängen und Strassenkontrollen zu.
„Dies war die bisher grösste, von Interpol koordinierte Operation gegen den illegalen Elfenbeinhandel“, erklärte David Higgins, Leiter der Abteilung Umweltverbrechen bei der Organisation.
„Die Aktion war beispiellos nicht nur, was die Zahl der Beschlagnahmungen und Verhaftungen angeht. Sie stellt auch den grössten Schlag gegen die kriminellen Organisationen dar, die Millionen machen mit der Tötung von Wildtieren und der Zerstörung ihrer Lebensräume“, sagte Higgins.
Es seien zudem Informationen gesammelt worden, durch die Interpol nun die Verbindungen zwischen Wilderern und internationalen Netzwerken herstellen könne, die für die Verbrechen verantwortlich sind. „Indem wir ihre internationalen Verkehrswege identifizieren und wichtige Hintermänner verhaften, leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität“, sagte Higgins weiter.