Der Film «Intouchables» machte seine Autobiografie weltbekannt. Nun hat Philippe Pozzo di Borgo ein neues Buch herausgebracht. Worum es darin geht, bringt der deutsche Titel auf den Punkt: «Ich und Du. Mein Traum von Gemeinschaft jenseits des Egoismus».
Der querschnittsgelähmte Franzose drückt in dem auch unterhaltsam zu lesenden Buch seinen Wunsch an die Gesellschaft aus, Schwächen zu akzeptieren. An den Einzlnen appelliert er, mit anderen ohne Vorbehalt zusammenzuleben. Di Borgos Gedanken basieren auf seiner Lebensgeschichte: Mit 42 Jahren stürzte er – damals noch Geschäftsführer der Firma Champagnes Pommery – beim Paragliding ab. Seitdem ist er vom Hals abwärts gelähmt.
«Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, auf uns selbst zu blicken und unser eigenes Leben zu optimieren», sagte di Borgo im Interview mit dem «Spiegel». «Aber diese Art von Individualismus führt in eine Sackgasse.» Sätze wie «Die Beziehung zwischen Dir und Mir lässt sich nicht erzwingen: Beide müssen dazu bereit sein» klingen banal und ein wenig pathetisch. Doch wirken di Borgos Ausführungen ehrlich – und jeder dürfte mit ihnen etwas anfangen können.
Der Unfall habe den strahlenden und rastlosen Erfolgsmenschen in die Stille des Innehaltens gezwungen, schreibt sein Verlag über ihn. Ihm sei bewusst geworden, wie wenig aufnahmebereit er anderen gegenüber war, sowohl Fremden gegenüber als auch seiner Frau. Dabei sei das Wichtigste: die Beziehungen zu anderen Menschen.