Investor Martin Ebner kritisiert die Pläne des Energiekonzerns Alpiq, einen Teil seiner Wasserkraftwerke zu verkaufen. Aus seiner Sicht sollte das Unternehmen, an dem er selbst beteiligt ist, an der Wasserkraft festhalten und auf höhere Strompreise warten.
«Mein Gefühl sagt mir, dass das jetzige Management Wasserkraft zu billig weggeben wird», sagte Ebner in einem Interview mit der Zeitung «Schweiz am Sonntag». «Wenn ich am Drücker wäre, würde ich den Dienstleistungsbereich runterfahren und nicht die Wasserkraft.»
Die Dienstleistungssparte dürfte in einigen Jahren wegen Überkapazitäten weniger Wert haben, begründet Ebner seine Haltung. «Und Wasserkraft wird mehr wert sein, weil wir andere Strompreise haben werden.»
Ebner hält es allerdings für «wahrscheinlich», dass Kantone und Städte die Wasserkraftanlagen der angeschlagenen Alpiq übernehmen werden, wie er auf eine entsprechende Frage sagte. Er hat dabei offenbar vor allem die «halbstaatlichen» Alpiq-Aktionäre im Blick, die sich die Alpiq-Wasserkraft «auf ewige Zeiten, wahrscheinlich zu einem sehr tiefen Preis» sichern könnten.
Für Publikumsaktionäre, also für ihn, sei die Situation «nicht so gemütlich». Ebner erwähnt auch, dass viele der Alpiq-Aktionäre dank dem, dass sie – wie etwa die BKW – über ein Verteilnetz verfügten, von subventionierten Preisen profitierten. Ob in dieser Lage die Alpiq-Publikumsaktionäre je profitieren werden, das wisse er nicht.