Irakische Einheiten haben nach eigenen Angaben am Sonntag mit der Erstürmung der von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrollierten Altstadt von Mossul begonnen. Der Stadtbezirk ist die letzte grosse Hochburg der Extremisten im Irak.
Mit US-Unterstützung aus der Luft haben irakische Einheiten im Januar den Ostteil Mossuls zurückerobert. Auch Teile des Westens befinden sich unter ihrer Kontrolle. Seit einiger Zeit konzentrieren sich die Gefechte auf die Gassen der Altstadt.
Dort befindet sich auch die Moschee, in der IS-Anführer Abu Bakr al-Bagdadi im Juli 2014 ein Kalifat ausrief, ein streng islamisches Reich im Irak und in Syrien. Die Befreiung der dicht besiedelten Altstadt gilt wegen der Enge des Viertels und der vielen dort festsitzenden Zivilisten als besonders schwierig.
Nach Schätzungen der UNO hält der IS noch mehr als 100’000 Zivilisten in Mossul fest – ohne genügend Trinkwasser, Lebensmittel und medizinische Versorgung. Die Menschen würden «überwiegend» als «menschliche Schutzschilde» in der Altstadt missbraucht.
Sollte die Stadt wieder komplett an die irakischen Truppen zurückfallen, wäre dies faktisch das Ende des Kalifats im Irak. Im benachbarten Syrien läuft derzeit eine Offensive auf Rakka, das als Hauptstadt des IS gilt.