Der irakische Zweig des Terrornetzwerks Al-Kaida hat sich am Mittwoch zu den Anschlägen vom Dienstag mit Dutzenden Toten und mehr als 200 Verletzten bekannt. Zugleich drohte der Al-Kaida-Ableger mit weiteren Attentaten.
«Was Ihr am Dienstag bekommen habt, ist nur ein Vorgeschmack», teilte die Organisation Islamischer Staat im Irak (ISI) in dschihadistischen Internetforen mit. Zugleich kündigte sie «Racheaktionen für diejenigen, die Ihr hingerichtet habt», an.
Die Anschläge seien «eine schnelle Reaktion» auf den irakischen Justizminister gewesen, der am Montag angekündigt hatte, «nichts» werde den Irak von umstrittenen Hinrichtungen abhalten.
Die internationale Gemeinschaft hatte zuvor eine Aussetzung der Todesstrafe gefordert. Im Irak waren im vergangenen Jahr mindestens 129 Menschen hingerichtet worden.
Beginn des Irak-Kriegs jährt sich zum zehnten Mal
Die blutige Anschlagsserie vom Dienstag ereignete sich unmittelbar vor dem zehnten Jahrestag der US-Invasion im Irak. Dabei gab es mindestens 20 Explosionen, zahlreiche davon in schiitischen Stadtteilen der Hauptstadt Bagdad. Nach Polizeiangaben vom Dienstag wurden mindestens 63 Menschen getötet und rund 200 verletzt.
Zehn Jahre nach Beginn des Irak-Krieges kommt das Land nach wie vor nicht zur Ruhe. Zuletzt gab es im Irak wieder beinahe täglich Anschläge.
Die US-Armee war am 20. März 2003 in den Irak einmarschiert. Die Regierung von Präsident George W. Bush hatte den Angriff mit der Behauptung begründet, Machthaber Saddam Hussein verfüge über Massenvernichtungswaffen, was sich später als falsch herausstellte.
Nach einem neuen Bericht der in Grossbritannien ansässigen Nichtregierungsorganisation Iraq Body Count wurden seit dem Beginn der Invasion mindestens 112’000 Zivilisten getötet.